Weitwandern - von der Vorbereitung bis zur Wanderung

Eine glückliche Frau mit Stirnlampe wandert in den Bergen.

Du möchtest ein Weitwander-Abenteuer in Angriff nehmen? Damit die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis sind gute Planung, die richtige Ausrüstung und ein paar Grundregeln für unterwegs entscheidend.

Wir beantworten dir die wichtigsten Fragen rund um Vorbereitung, Ausrüstung und Sicherheit auf dem Trail.

Was ist Weitwandern eigentlich?

Unter Weitwandern versteht man eine Form des Wanderns, bei der man über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg längere Strecken zu Fuß zurücklegt. Typisch ist, dass man von Etappe zu Etappe wandert und dabei entweder in Hütten, Gasthäusern, Pensionen oder auch im Zelt übernachtet.

Wann bin ich fit genug für eine Weitwanderung?

Wenn du herausfinden möchtest, ob du bereits fit genug für eine Weitwanderung bist, versuche an zwei hintereinander folgenden Tagen sechs Gehstunden mit zumindest 800 Höhenmetern zu meistern. Wenn dir dies mehr Freude als Unbehagen bereitet, solltest du fit genug für eine Mehrtageswanderung sein.

Zwei Wanderer besteigen einen steilen Berg bei Sonnenuntergang in den Alpen.

Falls du schon eine konkrete Route im Sinn hast, kannst du dir alternativ auch die schwierigste Etappe heraussuchen und eine Wanderung mit ähnlichen Anforderungen (Länge und Höhenmeter) in deiner Umgebung Probe gehen. Hast du am nächsten Morgen das Gefühl, problemlos (trotz eventuellem Muskelkater) weitergehen zu können, dann bist du sehr wahrscheinlich körperlich in der Lage, auch den gesamten Trail zu bewältigen. Denn das bedeutet, dass deine Grundlagenausdauer so gut ist, dass deinem Körper eine Nacht reicht, um sich zu regenerieren.

Kommst du am nächsten Tag gar nicht mehr auf die Beine, solltest du ausreichend Ruhetage einlegen, deine Grundlagenausdauer über vier bis sechs Monate trainieren und den Trail vielleicht erst im darauffolgenden Jahr in Angriff nehmen.

Wie finde ich den passenden Weitwanderweg?

Um dich inspirieren zu lassen sind analoge Wanderführer oft hilfreich. Online findest du unter www.bookyourtrail.com/trails/weitwandern oder unter www.asi-reisen.de/fw eine gute Übersicht verschiedenster Fernwanderwege weltweit. Inspiration für den Alpen-Raum gibt es unter sportaktiv.com. Wenn du bereits weißt, welche Region dich besonders interessieren würde, schaffen Websites von Tourismusverbänden Abhilfe oder du kannst auch unterschiedliche Navigationsplattformen wie Komoot nutzen.

Für Unerfahrene oder jene, die es komfortabel mögen, kann es von Vorteil sein, bereits ein komplettes Weitwander-Package bei Tourismusverbänden oder auch Reiseveranstaltern zu buchen. Da wird von Unterkunft über Gepäcktransport bis zur Routenplanung alles organisiert.

Wo verbringe ich die Nacht bei einer Weitwanderung?

Solltest du ein Weitwander-Package gebucht haben, musst du dir darum keine Sorgen mehr machen. Hier ist die Unterkunft als jeweiliges Ziel deiner Tagesetappe meist schon inkludiert.

Falls du die Route deiner Weitwanderung in Eigenregie organisierst, solltest du bereits während deiner Planung die Verfügbarkeit der Unterkünfte mitbedenken. In höheren Lagen dienen als Übernachtungsmöglichkeit meist nur vereinzelte Berghütten. Besonders auf beliebten Weitwanderwegen, sollten diese früh genug reserviert werden. In Tälern ist die Auswahl meist größer und du kannst zwischen verschiedenen Hotels oder Gasthöfen entscheiden.

Falls du vorhast, die Nacht im Zelt zu verbringen, solltest du dafür einen Campingplatz ansteuern oder dich zu den Wildcamping-Konditionen entlang der Route informieren. In vielen Ländern ist die Möglichkeit des Wildcampens stark eingeschränkt oder verboten. Wie dies in Österreich geregelt ist, erfährst du hier: Campen in Österreich: Was darf man und worauf muss man achten?

Ein Mann lacht in einem Zelt, umgeben von Freunden.

Wie sollte meine Packliste fürs Weitwandern aussehen?

Beim Packen gilt: So minimalistisch wie möglich, aber vollständig genug für genügend Sicherheit und Komfort. Achte darauf, dass der Rucksack maximal 20 bis 25 Prozent deines Körpergewichts wiegt. Beim Zusammenstellen deiner Packliste, solltest du dich an Region, Jahreszeit, Übernachtungsart und deinem persönlichen Komfortniveau orientieren.

Die komfortabelste Variante ist jene mit Gepäcktransport. Hier benötigst du während deiner Wanderung nur jene Utensilien, die du auch für eine Tagestour in deinen Rucksack packen würdest. Etwas mehr Gepäck muss in deinen Rucksack, wenn du dich dafür entscheidest alles in die eigene Hand zu nehmen. Mehr dazu hier: Rucksack packen: Das darf auf keiner Mehrtagestour fehlen.

Am schwersten wird dein Rucksack, wenn die bevorzugte Variante Zelt- bzw. Biwak-Trekking ist. Ergänzend solltest du hier noch Kochutensilien, einen Essensvorrat sowie deinen Schlafsack einpacken.

Was muss ich während meiner Weitwanderung beachten?

Was es auf jeden Fall im Auge zu behalten gilt, ist das Wetter. Hier sollte man die Startzeiten an lokale Prognosen anpassen, sich vorab informieren und auch mal auf Einheimische hören, die Tour unter Umständen sogar abändern oder gar mal durch Öffis oder Taxis abkürzen. Bei kritischer Wetterlage ist das frühzeitige Abklären potenzieller Einkehrmöglichkeiten oder sogar Notunterkünfte essenziell. Regen ist mit der richtigen Ausrüstung oft kein Problem, Wandern bei Gewitter ist aber ein absolutes No-Go.

Weiters zu beachten: Auch wenn du deine Weitwanderung mit der Intention planst, jeden Tag zu wandern, ist es absolut keine Schande sich mal eine Pause zu gönnen, um zu regenerieren. Je länger die Wanderung ist, desto eher lechzt dein Körper auch mal nach Erholung. Lege einfach mal einen Tag die Füße hoch, gönne dir vielleicht sogar ein kleines Wellness-Programm oder tauche etwas tiefer in die lokale Kultur ein.

Ein Mann genießt mit geschlossenen Augen auf einem Berg die Morgensonne.

Eine Weitwanderung ist ein besonderes Abenteuer, das mit der richtigen Vorbereitung für jeden machbar wird. Ob du ein organisiertes Package oder eine individuell geplante Tour wählst: entscheidend sind realistische Etappen, die passende Ausrüstung und die Bereitschaft, flexibel auf Wetter oder die eigene Tagesform zu reagieren. Mit einem guten Mix aus Planung und Gelassenheit wird der Weg selbst zum Ziel und jede Etappe zu einer bereichernden Erfahrung.

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