Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 7 Minuten
Füße sind verschieden. Wir zeigen dir, was Wanderschuhe für Damen so besonders macht
- Haben Frauen schmalere Füße?
- Was haben breitere Hüftknochen und die Konzeption eines Wanderschuhs miteinander gemeinsam?
- Frauen sind leichter als Männer
- Ein ausgeprägtes Fußgewölbe und ein höherer Rist
Männer- und Frauenfüße haben sich evolutionär unterschiedlich entwickelt. Und obwohl wir die gleiche Anzahl von Zehen haben, gibt es doch feine Unterschiede, welche die Marken bei der Konzeption von Wanderschuhen für Frauen berücksichtigen.
Haben Frauen schmalere Füße?
Wenn du davon ausgehst, dass die meisten Frauen eher kleinere – also
kürzere – Füße haben, dann liegt irgendwie auch die
Vermutung nahe, dass Frauenfüße schmaler sind. Falsch gedacht,
zumindest zum Teil!
Vergleicht man das Verhältnis von
Vorfuß/Leistenbreite zum Rückfuß/Ferse fällt auf, dass
Frauen einen breiteren Vorfuß haben, wenn man die
Schuhgrößen mathematisch angleicht. So hat bspw. ein Damenschuh
in 42 – was eine der größten Frauenschuhgrößen
ist- einen schmaleren Rückfuß als ein Herrenschuh dafür aber
einen breiteren Vorfuß. Dieses Verhältnis wird bei der Konzeption
des Fußbettes und der Sohle mitbedacht.
Was haben breitere Hüftknochen und die Konzeption eines Wanderschuhs miteinander gemeinsam?
Um das Folgende besser zu verstehen, ein kleiner Exkurs vorab: Die
Wissenschaft ist sich mittlerweile einig darüber, dass die meisten
Kinder nicht vom Storch vor die Tür gelegt werden, sondern dass es
dafür Monate zuvor ganz menschliche Gründe gab.
Die
evolutionäre Entwicklung des weiblichen Beckens hängt unmittelbar
mit der Zunahme der Gehirnmasse im Fötus-Stadium zusammen. Über
zig Jahrtausende nahm diese im Vergleich zu anderen Primaten zu. Einfach
gesagt: Das Gehirn eines Fötus wurde immer größer, also
wurde auch der Kopf größer. Dadurch ergab sich für Frauen
mit breiteren Becken ein evolutionärer Vorteil, da die Geburten ein
stückweit reibungsloser verliefen
Die Entwicklung und das Verhältnis von Gehirnmasse und Breite des
weiblichen Beckens sind also eng miteinander verwoben.
Für die Konzeption eines Wanderschuhs ist diese Erkenntnis viel wert,
da sich durch eine breitere Hüfte die Winkelstellung der Beine
ändert. Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich der Gang einer
Frau gegenüber dem eines Mannes unterscheidet. Damen tendieren dazu,
ihre Füße weiter auf der Außenseite aufzusetzen und
stärker nach innen abzurollen.
Die Industrie gleicht diesen
Bewegungsablauf durch eine stärkere
Pronationsstütze
in der Zwischensohle aus.
Frauen sind leichter als Männer
Das ist vermutlich auch keine Info, die dich von den Socken haut. Ein geringeres Körpergewicht hat bei der Konzeption eines Wanderschuhs allerdings Konsequenzen, da es ein maßgeblicher Faktor ist, der Auswirkungen auf die Dämpfung und die Flexibilität des Wanderschuhs hat. Weniger Körpergewicht bedeutet weniger Druck von oben, wodurch Wanderschuhe für Damen mit einer geringeren Dämpfung auskommen.
Hinzukommt, dass Wanderschuhe für Frauen – im Vergleich zu gleichnamigen Männermodellen – flexibler sein müssen. Um eine gleichbleibende Performance zu garantieren, werden Sohlen entwickelt und Materialien so kombiniert, dass die Flexibilität dem Gewicht des weiblichen Körpers entspricht.
Ein ausgeprägtes Fußgewölbe und ein höherer Rist
Eine weitere Besonderheit ist das ausgeprägte Fußgewölbe bei
Frauen. Die Produktionen der Marken verarbeiten bei Wanderschuhen für
Damen entweder eine stärkere Mittelfußbrücke oder gleichen
diesen Unterschied mit besonderen Einlagen wieder aus.
Hinzukommt, dass Frauen einen ausgeprägteren/höheren Rist haben,
was in der Konzeption der Leiste zu weicheren oder elastischeren Polstern in
der Zunge führt.