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48 Stunden. Skitouren im Kühtai.

Hoch hinaus macht viel bergab. Auffellen, wo andere bereits den Gipfeltee trinken: im Höhenrausch durch das Kühtai, den höchsten Wintersportort Österreichs.

Eingecheckt im höchsten Wintersportort Österreichs: Der Skispaß startet im Kühtai im Bereich der Zweitausendmetermarke. Oder gleich noch höher, denn in dem kleinen, aber feinen Skigebiet mit seinen 46 Pistenkilometern lässt sich Skifahren und Tourengehen geradezu optimal kombinieren. Für viele Anstiege sind die Lifte eine bequeme Aufstiegshilfe in der unteren Hälfte. Jedenfalls reiht sich hier ein Klassiker an den nächsten. Und wenn man schon mit den ersten Schritten die magische 2.000er-Grenze überschritten hat, dann verspricht das nicht nur eine besonders ausgedehnte Saison mit Naturschneesicherheit den ganzen Winter über. Dann verheißt das vor allem traumhafte Rundumblicke von den hohen Gipfeln der Stubaier Alpen.

Inhaltsverzeichnis

Das Skigebiet Kühtai

TAG 1, 15 UHR Entspannt anreisen

Der erste Vorzug des Kühtai ist die leichte Erreichbarkeit. Durch die Nähe zum Ballungszentrum Innsbruck bietet sich eine öffentliche Anreise an: mit dem Zug zum Hauptbahnhof und mit dem kostenlosen Skibus in 45 Minuten auf 2.000 Meter. Beim träumerischen Blick aus dem Fenster werden die Bäume weißer und weißer, je höher wir kommen. So geht entspanntes Ankommen. Vor allem mit leichtem Gepäck, weshalb wir beim Intersport Heidegger unseren ersten Stopp einlegen: Die frisch präparierten Ski und die LVS-Ausrüstung warten schon auf uns.

19.30 UHR Akklimatisieren mit Flutlicht

Entspannt im Hotel eingecheckt, Kaffee und Apfelstrudel als Willkommensstärkung verdrückt, die wärmende Nachmittagssonne noch mitgenommen – aber skitechnisch startet unser Tag erst nach Sonnenuntergang. Jeden Mittwoch- und Samstagabend erhellt sich das Kühtai künstlich. Nachtskifahren ist angesagt. Es hat ein ganz besonderes Flair. Und die ersten Kurven auf dieser Höhe im Scheinwerferlicht zu schwingen fühlt sich wie Schweben an. Der perfekte Startschuss für das, was uns am nächsten Tag erwartet. 

Skitouren im Skigebiet Kühtai

TAG 2, 8.30 UHR Frühstart mit Fellen

Der Bewegungsdrang ist so früh noch besonders groß. Und geschneit hat es in der Nacht außerdem. Freilich wollen wir den Neuschnee für eine Skitour nutzen und uns die Abfahrt ehrlich verdienen. Gut, halb ehrlich zumindest. Denn für die untere Hälfte nehmen wir den Lift. Umso schöner dann das Gefühl, in einer Seehöhe aufzufellen, auf der in anderen Regionen bereits der Gipfeltee aus der Thermoskanne fließt. Wir stapfen von der Bergstation der Kaiserbahn munter Richtung Pirchkogel, dem Kühtaier Hausberg. 400 Höhenmeter reichen auf dieser Höhe auch für genügend Schweißtropfen. Nicht zu verachten ist jedenfalls der Rundumblick aus einer Höhe von 2.828 Metern: einfach nur beeindruckend!

11.30 UHR Einkehrschwung

Auch 400 Höhenmeter machen hungrig. Auf halbem Weg zwischen Gipfel und Tal kommt uns deshalb die Kaiser-Max-Hütte sehr gelegen, ein paar Liegestühle in der Sonne sind sogar noch frei. Die Wahl der Speise fällt uns bei dieser Namensgebung nicht schwer. Also: Kaiserschmarrn herbei – natürlich mit Apfelmus. Aber Vorsicht: Auch wenn es noch so angenehm ist, sollten wir hier nicht allzu lange die Beine ausstrecken. Denn erstens lauert in dieser Höhe akute Sonnenbrandgefahr, zweitens wollen wir den Nachmittag noch fürs gemütliche Kurven durchs Skigebiet nutzen.

18 UHR Gourmet im Jagdschloss

Irgendwann, wenn die Sonne langsam hinter dem Schafzoll verschwindet, ist dann auch genug gesportelt für einen Tag. Wir schwingen direkt vor der Terrasse des Jagdschlosses ab. Das traditionsreiche Basislager für unseren Kurztrip war das erste Haus hier im innersten Sellrain. Im Jahre 1280 wird das „Chutay“ erstmals urkundlich erwähnt. „1497 wurde die Jagd dann an Kaiser Maximilian I. verpachtet“, wie uns der Hausherr Vinzenz Triendl beim Aperitif unter dem alten Gebälk stolz erzählt. „Die Gegend hatte es Seiner Majestät angetan, niemand sonst war berechtigt, hier den Gämsen nachzustellen.“ So viel Geschichte verpflichtet – die Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Mit der Gourmetküche des Hauses wird uns in der zirbengetäfelten Stube dann der eigentliche Höhepunkt des Tages serviert: das Fondue chinoise. Das Achterl trockener Chasselas passt freilich ganz vorzüglich dazu. Und weil Wärme gut gegen Muskelkater sein soll, lockt zum Ausklang noch die Sauna mit einem dezenten Aufguss.

TAG 3, 8.30 UHR Spuren der Freiheit

Einmal geht’s noch, denken wir uns – und stellen den Wecker wieder so früh, dass wir ganz vorn in der ersten Gondel Platz finden. Wer im Kühtai noch eine schöne Line in den unverspurten Pulver ziehen will, der muss früh dran sein, denn endlos sind die Spur-Möglichkeiten nun auch wieder nicht – dafür denkbar vielfältig. Morgens grüßt schon die Sonne an der Kaiserbahn, und wir ziehen hier so lange unsere Spuren, bis der Schnee zu schwer wird.

13.30 UHR Finaler Seitenwechsel

Dies ist der ideale Zeitpunkt, um bequem die Talseite zu wechseln. Tatsächlich: Im Bereich der Drei-Seen-Bahn finden wir auch jetzt noch genügend schattige Pulvermöglichkeiten. Da stabile Wetter und Schneeverhältnisse herrschen, lässt sich zum Grande Finale sogar die markante Staumauer befahren; einen kurzen „Hike“ – ein Stapfen durch den tiefen Schnee abseits der Pisten – müssen wir hierfür aber in Kauf nehmen. Doch es lohnt sich allemal: Bevor wir in unseren letzten Hang eintauchen, noch einmal ein ausschweifender Rundumblick. Die kristallklare Luft inhalieren. Das Strahlen der Sonne erwidern. Kühtai, wir kommen wieder!

Tourisumus Kühtai

Die Anreise:

Pkw: Inntalautobahn (A12) bis Ausfahrt Kematen, dann auf der Landstraße L13 nach Sellrain/Kühtai. Von Westen über Oetz (vorderes Ötztal) auf der L237 zu den Ausgangspunkten.

Öffentlich: Vom Hauptbahnhof Innsbruck mit der Buslinie 4166 durch das ganze Sellraintal bis ins Kühtai (ca. 45 min); im Winter Gratis-Skibus.

Hotels und Appartments:

Hotel Jagdschloss Resort Kühtai
Das schmuckvolle Haus mit wertvoller Geschichte bis ins Jahr 1261 und aristokratischer Seele. www.jagdschloss-resort.at

Kühtaier Schlössl
Komfortable Appartements mit Komplettausstattung und Hallenbad. www.kuehtai.at

Restaurants:

Dortmunder Hütte
Für das nötige Hüttenflair ist hier am Rande des Kühtais gesorgt. Die zünftige Tiroler Hausmannskost macht garantiert jeden Tourengeher satt. www.dortmunderhuette.at

Kaiser-Max-Hütte
Hoch über Kühtai gelegen, bietet sie feine Speisen und superchillige Sonnenliegen. www.konradin.at

Gut zu wissen:

Durch das Skigebiet im Kühtai eignen sich einige Skitouren gut als SkiPlus-Unternehmungen, also mit dem Lift zur Bergstation und dann per Tourenski weiter, was die zu bewältigenden Höhenmeter angenehm reduziert. Infos zu den Liftbetrieben unter www.kuehtai.info

Tourismusinformation Kühtai

Die Tourismusinformation Kühtai hilft mit Aus- und Unterkünften (Tel.: +43/5239/52 22) sowie Infos zu Bergführern. Im Skitourenführer „Stubaier Alpen“ (Panico Alpinverlag) sind zahlreiche Touren im Kühtai und in der Umgebung detailliert beschrieben.

Intersport Skiverleih im Kühtai

Direkt im schönen Kühtai kannst du dir deine Ski und das nötige Zubehör für einen Tag auf der Piste ausleihen.
Adresse: Kühtai 8, 6183 Kühtai
Tel.: +43 5239 5272
Mail: info@intersport-heidegger.at
Webseite: www.intersportrent.at
Öffnungszeiten Winter:
24.12.2021 bis 18.04.2021
Montag - Freitag
09:30 - 18:00
Samstag, Sonntag
9:00 - 18:00

INTERSPORT Heidegger – Karlheinz Heidegger

Das Kühtai ist für mich ein feines Skigebiet, 2.020 Meter über dem Alltag! Hier kann man richtig Urlaub machen und seine Batterien wieder voll aufladen, wirklich noch abseits vom Trubel in einer traumhaften Natur. Skifahren ohne Anstehen in einem schneesicheren Winterort, wo alle Unterkünfte direkt an der Piste liegen und so auch das eigene Auto mal stehen bleiben kann. Meine Lieblingstour ist der Pirchkogel mit 2.828 Metern, nicht schwierig und übersichtlich. Belohnt wird man mit einem tollen Ausblick ins Inntal.

Fakten über das Kühtai:

  • Auf 2.020 Meter Seehöhe gelegen, ist das Kühtai Österreichs höchster Wintersportort. Zehn Bergbahnen bringen die Gäste auf die Gipfel.
  • ANNO 1497 wurde die Jagd im Kühtai an Kaiser Maximilian I. verpachtet. Das Kühtai wurde in Folge zu seinem Lieblingsrevier.
  • 46 Pistenkilometer stehen all jenen offen, die nicht nur im Gelände unterwegs sein wollen. Und von den Hängen ist der Großteil obendrein beschneit.

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