Bike
Erste Radtour, was tun? Tipps für einen gelungenen Start

Damit deine erste Radtour von bis zu drei Stunden zu einem positiven Erlebnis wird, gibt es einige grundlegende Dinge zu beachten. Erfahre worauf es ankommt, welche Fehler du vermeiden solltest und was unbedingt ins Gepäck gehört.
Vorbereitung: Der Grundstein für deine erste Tour
Die größte Hürde bei der ersten Radtour ist oft nicht die Kondition, sondern die Organisation und Planung. Wer sich im Vorfeld dazu ein paar Gedanken macht, fährt entspannter und hat mehr Freude am Radfahren.
Das passende Rad
Viele Anfänger fragen sich: „Brauche ich ein spezielles Rad für meine Tour?“ Die Antwort ist beruhigend: Nein. Grundsätzlich eignet sich jedes Rad, das technisch in Ordnung ist. Dennoch lohnt ein kurzer Blick auf die Unterschiede:
Rennrad: Ideal für schnelle Fahrten auf Asphalt. Leicht und effizient, aber weniger komfortabel auf Schotter oder schlechten Straßen. Da du dich mit dem Rennrad mitten im Straßenverkehr bewegst, möchten wir dir den Artikel "Richtiges Verhalten für Rennradfahrer im Straßenverkehr und in der Gruppe" zur Vorbereitung ans Herz legen.
Mountainbike (MTB): Stabil, geländegängig, mit breiten Reifen und Federung. Optimal für Wald- und Feldwege, weniger schnell auf Asphalt. Mit "MTB-Sicherheit: Sicher unterwegs auf zwei Rädern - Ausrüstung, Fahrverhalten & Respekt"geben wir dir zusätzliche Tipps zu Schutzausrüstung, Fahrtechnik und Verhaltenskodex.
Gravelbike: Eine Mischung aus Rennrad und MTB. Schnell auf der Straße, robust genug für Schotter – perfekt für Einsteiger, die beides wollen. Definitiv den Hype wert!
Tourenbike/Trekkingbike: Ein meist vollausgestattestes 28-Zoll-Rad für lange komfortable Touren auf der Straße und im leichten Gelände.
Tipp: Starte mit dem Rad, das du schon besitzt. Später kannst du entscheiden, ob sich eine spezialisierte Anschaffung lohnt.

Routenwahl
Die erste Tour sollte überschaubar sein: 1,5 bis 3 Stunden sind ideal. Plane eine Strecke, die flach verläuft, möglichst wenig Autoverkehr hat und im besten Fall auch Pausenplätze bietet. Digitale Tools wie Komoot, STRAVA oder der Fahrradmodus von Google Maps helfen bei der Planung. Denk daran, Karten offline zu speichern, denn Netzabdeckung hast du nicht überall.
Technik-Check vor der Abfahrt
Nichts ist frustrierender, als von einem Platten oder schleifenden Bremsen aufgehalten zu werden. Mach daher einen kurzen Bike-Check:
Reifen aufpumpen (richtiger Luftdruck je nach Rad- und Reifentyp)
Bremsen testen
Schaltung durchschalten
Licht prüfen (falls du spät zurückkommst)
Sitzposition anpassen: Sattel- und Lenkerhöhe sollten angenehm sein
Die Packliste: Das gehört unbedingt mit
Auch für eine kurze Tour bis drei Stunden solltest du nicht ganz unvorbereitet starten. Eine kleine, durchdachte Packliste reicht völlig aus:
Helm & Fahrradbrille – Sicherheit geht vor
Trinkflasche (0,75–1 Liter) – regelmäßig kleine Schlucke nehmen
Snack (Banane, Müsliriegel, Nüsse) – verhindert plötzlichen Energiemangel
Handy mit Offline-Karte und gespeicherten Notfallkontakten
Multitool, Ersatzschlauch oder Flickzeug, kleine Pumpe – für Pannen gerüstet sein
Mini-Erste-Hilfe-Set (Blasenpflaster, Pflaster)
Ausweis, Bankkarte, etwas Bargeld – für Notfälle oder Einkehr
Leichte Regenjacke – das Wetter kann schnell umschlagen
Alles passt problemlos in eine kleine Satteltasche oder einen leichten Rucksack.

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
Gerade beim ersten Mal neigt man dazu, entweder zu übermotiviert oder zu unbedarft loszufahren. Diese typischen Fehler solltest du vermeiden:
Zu viel Ehrgeiz: Starte lieber mit einer kürzeren, angenehmen Strecke. Lieber 25 km mit Spaß als 60 km mit Frust.
Falsches Tempo: Beginne langsam und steigere dich. Wer zu schnell startet, ist oft nach der Hälfte erschöpft.
Zu wenig trinken: Warte nicht, bis du durstig bist. Alle 15–20 Minuten ein kleiner Schluck hält die Energie konstant.
Nichts essen: Ein kleiner Snack zwischendurch verhindert den plötzlichen „Hungerast“.
Unbequeme Kleidung: Jeans oder Alltagskleidung wirken nach 20 km wie ein Bremsklotz. Funktionskleidung oder zumindest eine gepolsterte Radhose macht den Unterschied.
Fahrradcheck vergessen: Ein lockerer Sattel oder platte Reifen können die Tour schnell verderben.
Extra-Tipps für mehr Spaß
Wenn die Basics sitzen, sorgen ein paar kleine Tricks dafür, dass deine erste Tour nicht nur klappt, sondern auch richtig Freude macht:
Testtour vorab: Fahre 10–20 km mit voller Ausrüstung, um Sitzposition und Equipment zu prüfen.
Mit Freunden fahren: Motivation und Sicherheit steigen, wenn man gemeinsam unterwegs ist.
Kleine Pausen einplanen: Genieße Landschaft und Umgebung, nicht nur die Kilometer.
Highlights einbauen: Ein Stopp in der Eisdiele oder beim Bäcker motiviert und macht die Tour besonders.
Dokumentation: Tracke deine Tour mit einer App oder mache Fotos – das motiviert für die nächste Ausfahrt.

Die erste Radtour ist immer ein besonderes Erlebnis. Mit ein wenig Vorbereitung, einer realistischen Route und einer kleinen Packliste vermeidest du unnötigen Stress. Denke daran: Es geht nicht darum, Höchstleistungen zu erbringen, sondern Freude am Radfahren zu entwickeln. Jeder Kilometer bringt dich weiter – nicht nur auf der Straße, sondern auch in deiner Erfahrung. Also: Rad checken, Helm auf, Flasche füllen – und einfach losfahren. Deine erste Tour wartet!