Kaufberatung für Isomatten: Selbstaufblasend oder doch zum aufblasen?

Die Wahl der richtigen Isomatte ist entscheidend für eine erholsame Nacht. Dieser Blogartikel hilft dir, die verschiedenen Arten von Isomatten zu vergleichen und die wichtigsten Kriterien abzuwägen, um die ideale Matte zu finden.

Die Welt der Luftmatratzen ist bunt, flach oder hoch, zum Aufblasen oder selbstaufblasend. Doch wo beginnt die Suche nach dem perfekten Schlaf in der Natur? Es gibt eben nicht nur den einen Faktor, worüber du dir beim Kauf einer Isomatte Gedanken machen solltest. Sicherlich ist der Komfort entscheidend, doch es gibt noch andere Anforderungen, die erfüllt werden sollten:

  • Packmaß

  • Temperaturbereich (R-Wert)

  • Größe der Liegefläche

  • Gewicht

  • Robustheit

  • Schlafkomfort

Alle diese Eigenschaften müssen gegeneinander abgewogen werden. Natürlich ist erholsamer Schlaf entscheidend, wenn man am nächsten Tag ausgeruht voll durchstarten möchte. Auf einem mehrtägigen Trip zu Fuß oder mit dem Rad sind Platz und Gewicht Gründe, weshalb du das Packmaß im Hinterkopf behalten solltest. Welche Kriterien am wichtigsten sind, entscheidest alleine du.

VORAB DER RICHTIGE R-WERT

Die erste Frage beim Kauf einer Isomatte sollte immer die gleiche sein: Wie warm oder kalt wird es werden? Das Zauberwort in dem Fall ist der R-Wert, der für den Wärmewiderstand eines Materials steht – also seine Isolationswirkung. Je höher dieser Wert ist, desto weniger Wärme geht über das Material der Isomatte verloren. Zur Veranschaulichung haben wir dir eine Tabelle aufbereitet, die dies verdeutlicht. Falls du dich noch tiefer in das Thema einlesen möchtest, geht’s hier weiter: Das bedeutet der R-Wert einer Isomatte.

R-Wert

Temperatur­bereich

Einsatz­bereich

1

bis + 7 °C

3 Jahreszeiten, warme Nächte

2

bis + 2 °C

3 Jahreszeiten, gemäßigte Nächte

3

bis - 5 °C

3 – 4 Jahreszeiten, kühle Nächte

4

bis - 11 °C

4 Jahreszeiten, wintertauglich

5

bis - 17 °C

Alpine Winterbiwaks

6

bis - 24 °C

Mehrtägige Wintertouren

DIE QUAL DER WAHL: ZWISCHEN DIESEN ISOMATTEN UND MATERIALIEN KANNST DU WÄHLEN

Sobald du den richtigen R-Wert und somit den Isolationsgrad für deine neue Isomatte gefunden hast, kommt die nächste Frage auf dich zu: Welcher Isomatten-Typ soll’s werden? Du hast die Wahl zwischen drei bzw. vier möglichen Isomatten zu wählen:

  • Selbstaufblasende Isomatten

  • Schaumstoff-Isomatten

  • Aufblasbare Isomatten

  • Expeditionsmatten/Thermomatten

SELBSTAUFBLASENDE ISOMATTEN

Ventil aufdrehen, Isomatte ins Zelt werfen, fertig! So einfach geht’s mit einer selbstaufblasenden Isomatte. Grund dafür ist das Innenmaterial. Hierfür werden offenzellige Schaumstoffmatten übereinander geklebt. Umschlossen werden diese Matten von der Außenhaut. Luft kann also nur über ein Ventil ins Innere oder eben entweichen. Sobald also das Ventil bei einer komprimierten, selbstaufblasenden Isomatte geöffnet wird, breitet sich der offenzellige Schaumstoff aus. Das Vakuum, das durch die vielen kleinen Poren, die sich nun aufrichten, entsteht, führt dazu, dass die Luft von außen über das Ventil angezogen wird.

Nachteile

Vorteile

Großes Pack­maß

Einfache Bedienung

Schwer

Hoher Komfort

Hoher Isolations­grad

SCHAUMSTOFF-ISOMATTEN

Sie zählen zu den klassischen Isomatten: Die Schaumstoff-Isomatten. Ihre einfache Bauweise aus einer vollflächigen Schaumstoff-Schicht (meist Polyethylen) macht sie äußerst robust, weshalb sie auch gerne zusätzlich als Unterlage zu einer aufblasbaren Isomatte genommen werden – wusstest du, dass sich in dem Fall die R-Werte beider Matten addieren?

Nachteile

Vorteile

Großes Pack­maß

Einfache Be­dienung

Schaum­stoff kann sich durch­liegen → geringer Komfort

Robust: Un­empfindlich gegen­über Rissen und Löchern

Günstig

Leicht

AUFBLASBARE ISOMATTEN

Wie der Name ahnen lässt, handelt es sich dabei um Isomatten, deren Kammern mit Luft gefüllt werden. Dies kann entweder mit einem langen Atem oder mit Hilfe eines Pumpsacks erfolgen. Dank der individuell angeordneten Luftkammern im Inneren wird die Stabilität, sowie der Komfort der Isomatte zusätzlich erhöht.

Nachteile

Vorteile

Erfordert einen langen Atem oder einen Pump­sack

Kleines Pack­maß

Kann ein Loch oder defektes Ventil nicht repariert werden, wird die Nacht un­bequem

Leicht

Beim Auf­blasen kann Feuchtigkeit ins Innere ge­langen (Lösung: Pump­sack; gut aus­trocknen bei ge­öffnetem Ventil)

Komfort

Durch ihre dünne Außen­haut rascheln sie gerne, sobald man sich auf ihnen bewegt

Geringere Isolations­wirkung

EXPEDITIONS- ODER THERMOMATTEN

Sobald die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken, wird eine entsprechende Unterlage benötigt. Thermomatten kombinieren dafür die Eigenschaften mehrerer Isomatten-Typen. Dabei handelt es sich häufig um Campingmatten, deren Luftkammern wie Waben angeordnet sind. Zusätzlich werden die Kammern mit isolierenden Materialien wie Daunen oder künstliche Alternativen umschlossen, um die abgegebene Körperwärme zu speichern und zu reflektieren.

Nachteile

Vorteile

Schwer

Hohe Isolationswirkung

Teuer

Sehr warm

Großes Packmaß

Komfort

SO LAGERST DU DEINE ISOMATTE

Die Lagerung ähnelt bis auf eine Ausnahme dem Vorgehen anderer Camping-Ausrüstungsgegenstände. Achte beim Lagern deiner Isomatte auf Folgendes:

  • Reinige und/oder repariere deine Isomatte, bevor du sie einlagerst. Bevor sich Schmutz zu sehr im Material festsetzt oder Baumharz den Komfort mindert, überprüfe nach jedem Trip, ob Rückstände am Außenmaterial haften. Entferne diese vorsichtig mit einem sauberen Tuch und Wasser.

  • Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Direktes Sonnenlicht kann über einen langen Zeitraum die Materialeigenschaften verändern.

  • Trocken und bei Raumtemperatur lagern, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Achtung bei selbstaufblasenden Isomatten: Eine Ausnahme von all dem sind selbstaufblasende Isomatten. Um langfristig etwas von deiner Matte zu haben, solltest du neben den oben bereits erwähnten Punkte folgendes beachten:

  • Die selbstaufblasende Isomatte muss ausgerollt gelagert werden. So bleibt das Material über lange Jahre voluminös und komfortabel. Wird die Isomatte ständig komprimiert gelagert, wirkt sich das negativ auf deren Bauschkraft aus.

  • Öffne das Ventil der Campingmatte. Dadurch kann Feuchtigkeit aus dem Inneren der Matte entweichen.

FÜR WELCHE TEMPERATUREN SIND SELBSTAUFBLASENDE ISOMATTEN AUSGELEGT?

Eine Pauschalaussage über den Temperaturbereich einer selbstaufblasenden Isomatte zu treffen, ist kaum möglich, da sich dieser je nach Material verschieben kann. Grundsätzlich ist es aber so, dass selbstaufblasende Isomatten verglichen mit den anderen Modellen, den höchsten Isolationsgrad haben, da sie isolierende Materialien im Inneren mit vielen kleinen Luftkammern verbinden.

KANN ICH MIT DER ISOMATTE AUF DEM BODEN SCHLAFEN?

Natürlich kannst du mit jeder Isomatte auch direkt auf dem Boden schlafen. Vergewissere dich jedoch, dass keine spitzen Steine, Dornen oder Äste unter dir liegen, die die Außenhaut der Isomatte beschädigen könnten.

Gerade Ultraleicht-Isomatten, die zum Aufblasen sind und nur eine dünne Außenwand haben, bieten oft einen geringeren Schutz – irgendwo muss schließlich das Gewicht eingespart werden. In dem Fall empfehlen wir dir zusätzlich, eine einfache Gewebeplane aus reißfestem Stoff zu verwenden, die dir als Unterlage dient. Die Gewebeplanen haben meist ein kleines Packmaß und sind leicht. Zudem kannst du sie im Notfall auch als Tarp verwenden.

Sollte Gewicht und Packmaß eine untergeordnete Rolle spielen, kannst du auch auf eine Schaumstoff - Isomatte zurückgreifen. Diese sind so robust, dass du sie ohne Probleme auf den Boden legen kannst. Da sie nicht mit Luft gefüllt sind, besteht auch kein Risiko, dass du nachts mit einer platten Matte aufwachst. Da die Schaumstoffmatten allerdings recht dünn sind, wirst du darauf weniger komfortabel liegen, als auf anderen Isomatten.

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