Wanderer in den Bergen mit einem Rucksack von McKinley

Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 5 Minuten

Welcher Rucksack ist der richtige?

Die Auswahlmöglichkeiten von Rucksäcken scheinen endlos, ebenso wie die Einsatzzwecke, für die sie konzipiert wurden. Kleine Modelle mit dünnen Tragesystemen stehen unmittelbar neben Modellen, mit denen sich ganze Umzüge erledigen ließen. Wir wollen ein wenig Licht ins Dunkle bringen und dir zeigen, welche Arten von Rucksäcken es gibt, welche Größen damit einhergehen und worin die Besonderheiten verschiedener Einsatzzwecke liegen. Vielleicht findest auch du hier deinen zukünftigen Wanderrucksack für ausgedehnte Outdoor-Abenteuer.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum Gebrauch von deinem Rucksack

Ein guter Rucksack ist in erster Linie dafür da, das zu tragende Gewicht möglichst komfortabel am Rücken, auf den Schultern sowie auf den Beckenknochen zu halten. Der Tragekomfort sollte demnach als Kriterium ganz oben stehen. Um ein perfektes Tragegefühl zu ermöglichen, sollte der Rucksack und das dazugehörige Tragesystem deinem Körperbau entsprechen und zusätzlich optimal eingestellt werden. Andernfalls riskierst du unangenehme Verspannung oder im schlimmsten Fall Stürze beim Wandern. Nicht ganz unwichtig ist auch die Tatsache, dass es neben vielen Unisexvarianten auch Rucksäcke speziell für Damen und eben auch welche für Herren gibt. Wer breite Schultern hat – und das nicht nur von sich selbst behauptet – sollte schauen, dass das Tragesystem nicht zu schmal ist. Gleiches gilt für die richtige Rückenlänge des Tagesystems, welches bei Damen häufig ein wenig kürzer ist.

*Das Füllvolumen, mit dem die Rucksäcke gekennzeichnet sind, wird übrigens in Litern angegeben.

Welche Rucksäcke es gibt, erfährst du jetzt:

Kleinstrucksäcke (bis 10 Liter)

Die kleinsten Rucksäcke werden auch Kleinstrucksäcke genannt. Sie weisen ein Füllvolumen von bis zu 10 Litern (L) auf. Diese Art von Rucksack bietet in der Regel genug Platz für alltägliche Vorhaben und Unternehmungen. In erster Linie sind sie besonders leicht und verfügen im Gegensatz zu anderen Modellen über weniger ausgefeilte Tragesysteme – da sie aber kaum Gewicht zu stemmen haben, ist das kein wirklicher Nachteil. Jedoch gibt es schon bei den Kleinstrucksäcken Besonderheiten:

Kinderrucksäcke

Kinderrucksäcke sind extra so geschnitten und verarbeitet, dass sie ohne Probleme auf einen kleinere Statue passen. Auch in Sachen Material sind diese häufig fester und halten durchaus mal einen Besuch auf dem Spielplatz aus. Im Gegensatz zu anderen Rucksäcken bieten sie im inneren hingegen lediglich ein großes Fach.

Kleine Tagesrucksäcke/Daypacks

Daypacks sind sozusagen die Erwachsenen-Version der Kinderrucksäcke. Auch wenn die Größe ziemlich identisch ist, bieten sie meist noch Zusatzfeatures wie ein Laptopfach oder innere Kleinstfächer für die Unterbringung persönlicher Gegenstände.

Trailrunningwesten und -Rucksäcke

Zu den Exoten unter den Kleinstrucksäcken zählen wohl die Trailrunningwesten/-Rucksäcke. Wie der Name schon verrät, sind diese extra für den Sporteinsatz konzipiert. Sie zeichnen sich durch ihren enganliegenden Sitz aus und durch die Anzahl ihrer Fächer um etwaiges Zubehör mitzuführen. Hier wird Wert darauf gelegt, dass die gesamte Ausrüstung, die während des Laufens nicht fehlen darf eng am Körper liegt. Umherschwingende Snacks, Trinkflaschen oder die Regenjacke würden das entspannte Laufen auf naturbelassenen Trails sind hier kontraproduktiv.

Ein Wanderer macht Pause - neben ihm am Boden sein McKinley Rucksack

Der „normale“ Rucksack (10-20 Liter)

Rucksäcke dieser Größenklasse sind vermutlich die am häufigsten vorkommenden Modelle. Sie bieten für den Alltag genug Stauraum, um neben dem Notwendigen auch noch ein bisschen was extra unterzubringen. Im weitesten Sinne werden sie immer noch als Daypacks zu bezeichnen. In dieser Klasse findest du bereits erste Modelle, die einem Wanderrucksack ähneln. Sie bieten genügend Stauraum, um zusätzlich zur Verpflegung noch eine Fleece- oder Regenjacke mitzunehmen. Bei sportlichen Modellen dieser Kategorie ist häufig ein Netzrücken verbaut, um einen höheren Tragekomfort zu gewährleisten. Bei Outdoor-Aktivitäten bietet er so eine optimale Luftzirkulation, ohne dabei zu weit vom Rücken entfernt zu sein. Wer bspw. vorhat, Klettersteige zu gehen, sollte sich Modelle raussuchen, dessen Tragesystem sehr enganliegend ist. Neben dem wachsenden Füllvolumen betreten jetzt auch noch andere Spezialisten die Bühne. Spezielle Rucksäcke zum Skifahren, Fotografieren, Mountainbiken, Klettern, usw. sind dann nötig, wenn extreme Situationen bewältigt werden müssen oder Gegenstände mitgeführt werden sollen, die eine andere Bauweisen erfordern.

Was die Spezialisten besonders macht:

  • Kleine MTB Rucksäcke: Taschen für allerhand Zubehör wie Tools, Unterbringung eines Trinksystems, Halterung Helm und Schoner, etc, besonders eng anliegend
  • Kleine Skirucksäcke: Befestigungsmöglichkeiten für Ski und Zubehör wie Eisaxt, Helm, Skistecken; Taschen Sonde und Schaufel, besonders eng anliegend
  • Kletterrucksäcke: Kletterseile können fixiert werden, Geschirr, Echsen, etc., besonders eng anliegend

Einfache Trekking- und Mehrtagesrucksäcke (20-40 Liter)

Wenn du eine ausgedehnte Tageswanderung mit viel Gepäck planst oder vorhast sehr leicht über 2-3 Tage unterwegs sein, findest du in dieser Kategorie den passenden Wanderrucksack. Wie zuvor gibt es hier auch wieder die „Spezialisten“, die ähnliche Ansprüche erfüllen wollen aber mehr Stauraum für ausgedehntere Touren bieten. Hier kannst du dich meist entscheiden, ob dir ein System mit Netzrücken oder eben ein System, welches das Rucksackgewicht näher an den Rücken bringt, lieber ist. Wenn du leicht bepackt unterwegs bist, wirst du dich vermutlich über eine bessere Durchlüftung freuen, während du bei sehr sportlichen Aktivitäten auf Varianten zurückgreifen solltest, die enganliegend sind.

Trekking und Wanderrucksäcke (40-70 Liter)

Wenn deine Touren über mehrere Tage (3+) gehen sollen, ist es ratsam, auf größere Rucksackvarianten zurückgreifen. Die Extraportion Platz bietet vor allem genug Stauraum, um Sportbekleidung für verschiedene Witterungsverhältnisse einzupacken. Bei kleineren Modellen wird es darüber hinaus schwierig, die notwendige Ausrüstung fürs Camping und die Verpflegung für mehrere Tage unterzubringen. Je größer der Rucksack, desto schwerer wird meist auch dessen Inhalt. Umso wichtiger ist bei steigendem Gewicht der Tragekomfort und die Wahl des richtigen Tragesystems. Ein breiter gepolsterter Schultergurt hilft das Gewicht beim Wandern, gleichmäßig auf beide Schulterpartien zu verteilen. Der Hüftgurt kommt dann ins Spiel, wenn das Gewicht für Rücken und Schulter zu schwer wird. Im Gegensatz zum Schultergurt, wo das Gewicht an den Schultern hängt, kann ein breiter, gut gepolsterter Hüftgurt dafür sorgen, dass ein Großteil der Last von den Beckenknochen abgenommen wird. Zusätzlich lässt sich der Rucksack und dessen Gewicht so im unteren Rücken stabilisieren.

Wir packen unseren Rucksack

Reiserucksäcke (70 Liter+)

Wenn du deinen halben Hausstand auf Trekkingtouren dabeihaben willst oder aber mehrere Wochen auf Reisen gehst, sollte einiges an Stauraum zur Verfügung stehen. Bei Rucksäcken dieser Größenordnung lässt sich das Gepäck für mehrere Klimazonen gut verstauen. Auch wenn du planst, große Berge zu besteigen, wo du dich in verschiedenen Basiscamps akklimatisieren musst, wirst du davon profitieren, nicht nur ein paar Socken sondern auch dringend benötigtes Zubehör dabeizuhaben. Zur Not findet hier auch noch das Lieblingskuscheltier seinen Platz, wenn bei zukünftigen Outdoor-Expeditionen darum geht, den McKinley zu besteigen.

Die Rucksäcke nach Aktivität zusammengefasst:

Wandern: Tagestour am Berg:
Daypacks mit bis zu 20 L Volumen. Wer einer speziellen Sportart nachgeht (MTB, Ski, Klettern, etc.) findet an Modellen dieser Kategorie noch Anbringungsmöglichkeiten, sowie Staumöglichkeiten für die benötigte Ausrüstung – diese Modelle bieten häufig ein enganliegendes Tragesystem, um umherschwingendes Gewicht zu reduzieren.

Wandern: Mehrtagestour (leicht bepackt, ohne Zelt & konstantes Wetter)
Trekking- und Wanderrucksäcke bis 40 L bieten Stauraum für die nötige Sportbekleidung für mehrere Tage. Wenn du unsicher darüber bist, ob das Wetter hält oder dir das nötige Feingefühl fehlt, um zu entscheiden, was du brauchst, greife lieber zu einer größeren Variante. Lieber ein wenig Extragewicht beim Wanderrucksack in Kauf nehmen, um eine Regenjacke, etc. mehr mitzunehmen – besser haben als brauchen. Die Rucksäcke für spezielle Einsatzzwecke findest du hier auch. Sie bieten neben den Anbringungsmöglichkeiten aber zusätzlichen Stauraum, um länge Touren zu gehen/fahren/klettern/fliegen/…

Wandern und Reisen: Mehrtagestour (voll bepackt, Zelt, Verpflegung & beim Wetter ist mit allem zu rechnen)
Ein Wanderrucksack bis 70 L bietet so ziemlich für jede Situation genug Stauraum. Wenn du mit Zelt, Isomatte, Schlafsack und Campingkocher über mehrere Tage unterwegs sein willst und die Gefahr eines Wetterumschwungs besteht, solltest du zu den großen Trekking- und Wanderrucksäcken greifen. Selbst wenn du mal nicht alles an Stauraum ausfüllst, bieten die Rucksäcke meist Fächer, die sich nach Bedarf vergrößern oder verkleinern lassen, sodass du bei einer sommerlichen Tour keinen halbvollen Rucksack mit dir herumträgst, in dem alles hin- und herrollt.

So das war´s für heute zum Thema Rucksäcke. Hoffentlich konntest du ein paar nützliche Tipps mitnehmen, solltest du in Zukunft einen neuen Wanderrucksack benötigen. In Zukunft soll noch weitere Beiträge über Wanderrucksäcke geben, wo wir bspw. die „Spezialisten“ noch etwas genauer unter die Lupe nehmen oder dir Modelle empfehlen, die besonders gut zum Klettern oder für etwaige Camping-Touren geeignet sind. Wenn du unterdessen wissen willst, wie du deinen Rucksack wäscht, ohne das dieser kaputt geht, schau hier vorbei. Ciao.

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