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Richtiges Verhalten für Rennradfahrer im Straßenverkehr und in der Gruppe

Mit dem Rennrad bewegt man sich immer mitten im Straßenverkehr. Wir geben Tipps für ein sicheres Verhalten auf der Straße, zur Ausstattung und zu den wichtigsten Handzeichen.
Auf dem Rennrad ist man auf der Straße einigen Gefahren ausgesetzt. Das richtige Verhalten ist daher entscheidend für die eigene Sicherheit und auch für das partnerschaftliche Miteinander mit anderen Verkehrsteilnehmern. Wir geben dir einen Überblick über die wichtigsten Eckpunkte der Straßenverkehrsordnung sowie Tipps zur sicheren Fahrweise, zur Ausstattung und zum Fahren in der Gruppe.
Der rechtliche Rahmen laut Straßenverkehrsordnung
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt auch für Radfahrer! Ein Blick in die StVO klärt rechtlich auf – konkret sind § 65 bis § 68 den Radfahrern gewidmet. Bei Trainingsausfahrten mit dem Rennrad darf man in Österreich auf der normalen Straße zu zweit nebeneinander fahren. Trotzdem raten wir immer, gut ausgebaute Radwege zu benutzen, um geschützt vor Autos zu sein. Laut dem Fahrradverordnungsgesetz muss ein „Rennrad“ vor allem diese Kriterien erfüllen: Gewicht unter 12 kg und ein Felgendurchmesser von mind. 630 mm; in der Praxis sind das somit die üblichen 28 Zoll Reifen. Leicht kurios: Ein gebogener Lenker ist laut neuester Rechtsprechung nicht mehr zwingend vorgeschrieben.
Freihändig fahren ist verboten, ebenso das Telefonieren mit dem Handy. Autobahnen und Schnellstraßen sind klarerweise tabu. Achte im Ausland auf die Unterschiede in der Gesetzgebung, die gesetzliche Pflicht zur Benützung von Radwegen ist oft völlig unterschiedlich geregelt. Neu und noch eher selten anzutreffen sind Ampelkreuzungen, wo es für Radfahrer trotz roten Ampellichts erlaubt ist, rechts abzubiegen. Die konkrete Voraussetzung ist eine Zusatztafel mit einem „Grünpfeil“. Bei stehenden Autos darf man sich vorbeischlängeln, sofern genügend Platz vorhanden ist. Und: Das Alkohollimit gilt selbstverständlich auch für Radfahrer.
Sichere Fahrweise
Achte immer auch auf andere Verkehrsteilnehmer und nimm Rücksicht! Auf der Straße zeige Richtungsänderungen rechtzeitig und deutlich mit der Hand an. Fahre immer vorausschauend und defensiv, rechne aber auch immer mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere von Autofahrern. Mache selbst keine plötzlichen Manöver auf der Straße und fahr vor allem immer rechts. Bei parkenden Autos halte einen knappen Meter Abstand, um „Dooring“-Unfälle mit plötzlich geöffneten Autotüren zu vermeiden. Gib Fußgängern auf Zebrasteifen immer Vorrang. In Fußgängerzonen achte auf die Beschilderung, für gewöhnlich ist dort das Radfahren verboten!
Ausstattung
Wichtig: Das Rennrad muss voll funktionstüchtig sein. Achte auf perfekte Bremsen, auf den richtigen Reifendruck je nach Breite der Reifen, auf Radlichter bei Dämmerung und in der Nacht, auf Reflektoren (laut StVO vorgeschrieben!) – sowie einen zertifizierten Radhelm und auffällige Radbekleidung. Moderne Radbrillen schützen vor Fahrtwind, vor der Sonne und vor lästigen Insekten. Vergiss nicht auf ein Ersatzset: Reifenheber, eine kleine Pumpe und einen passenden Ersatzschlauch. Nimm bei längeren Ausfahrten auch eine Regenjacke mit. Eine professionelle Ernährung auf langen Touren ist essenziell, dazu mehr in diesem Blogartikel "Richtige Ernährung am Rennrad".

Fahren in der Gruppe
Das Rennradfahren in einer homogenen Trainings- oder Freundesgruppe macht besonders viel Spaß. Kommunikation ist hier oberstes Gebot. Wichtige Hinweise werden mit standardisierten Handzeichen von vorne nach hinten weitergegeben. Hier die wichtigsten Handzeichen fürs Fahren in der Gruppe.
„Einordnen“: Der Vordermann winkt hinterm Körper seitlich, die nachfolgenden Fahrer müssen sich sofort direkt hinter ihm einordnen. Wahrscheinlich muss man gleich wegen Fußgänger, langsamer Radfahrer oder stehender Autos ausweichen.
„Hindernis“: Achtung Gefahr, zum Beispiel ein großer Stein, ein Schlagloch, Glassplitter, oder große Risse im Asphalt. Das Handzeichen mit ausgestrecktem Zeigefinger erfolgt davor und zeigt nicht direkt auf das Hindernis, sondern auf die Seite, wo es auftauchen wird.
„Stopp“: Ein gestreckter Arm nach oben bedeutet, dass angehalten werden muss. Das Handzeichen wird rechtzeitig und deutlich gegeben, damit die nachfolgenden Radfahrer langsam abbremsen können. Dieses Zeichen wird vor allem bei roten Ampeln und Stopp-Schildern angewendet.
„Langsam“: Zeigt die Handfläche seitlich vom Körper zum Boden und schwingt dabei leicht auf und ab, so muss das Tempo reduziert werden. Meist wird dieses Zeichen an unübersichtlichen Stellen verwendet.
„Achtung Schienen“: Gleise sind besonders gefährlich, weil man mit den schmalen Reifen darin hängen bleiben kann. Werden Gleise überfahren, wird das durch zwei gespreizte Finger auf dem Rücken signalisiert. Die nachfolgenden Radfahrer sollten auch immer darauf achten, in welchem Winkel die vorderen Radkollegen die Gleise überfahren, damit sie nicht in die Schienen geraten und umfallen.
„Einerreihe“: Der ausgestreckte und erhobene Zeigefinger über dem Kopf signalisiert, dass sich die Straße verengt und dass man nicht mehr zu zweit nebeneinander fahren kann. In die Zweierreihe zurück geht es mit dem Handzeichen mit zwei Fingern.

Bei hektischem Verkehr oder in neuen Gruppen werden auch Rufkommandos verwendet, zum Beispiel: „Auto von vorne“, „Auto von hinten“, „Gegenverkehr“, „frei“ (meist an Kreuzungen), etc.
Aufpassen beim Windschatten-Fahren
Wer im Windschatten fährt, spart unglaublich viel Kraft. Wissenschaftliche Simulationen zeigen eine Kraftersparnis von 30-40 % in der Ebene! Dies verleitet zum engen Fahren am Hinterrad des vorderen Fahrers. Für Anfänger empfehlen wir, dies aber nicht zu übertreiben und den Zwischenraum bei mindestens einer halben Laufradlänge zu belassen. In der Gruppe muss die Linie immer gehalten werden, um andere nicht zu gefährden. Achte vor allem beim Zurückschauen, dass der Lenker nicht verdreht wird. Das Abstützen auf der Schulter des Nebenfahrers verleiht Stabilität.
Ready für eine sichere Rennradtour?
Aktiviere neben all diesen Tipps auch immer den gesunden Hausverstand, um sicher auf der Straße unterwegs zu sein. Achte immer auf ein perfekt gewartetes Rennrad. INTERSPORT bietet dafür den passenden Bikeservice. Unsere Expertinnen und Experten sorgen dafür, dass dein Rennrad optimal eingestellt ist – für noch mehr Sicherheit und Fahrspaß auf deinen Touren. Informiere dich einfach bei deinem INTERSPORT Shop vor Ort. Viel Freude beim Trainieren und sichere Fahrt! Noch mehr Tipps, Know-how und Inspiration rund ums Rennrad findest du übrigens in unseren weiteren Bike-Blogartikeln!