Bikepacking & lange Radtouren – Alles, was du wissen musst

Zwei Radfahrer fahren auf einem Schotterweg durch die grünen Berge.

Hier erfährst du, wie du deine Tour planst, was du einpacken solltest und welche Fehler du besser vermeidest.

Lange Radtouren bedeuten: den Wind im Gesicht spüren, die Landschaft bewusst erleben und abseits des Alltags kleine Abenteuer entdecken. Ob Tagestrip oder mehrtägige Bikepacking-Reise – eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu Spaß statt Frust.

Warum Bikepacking so fasziniert

Bikepacking ist mehr als Radfahren – es ist ein kleines Abenteuer auf zwei Rädern. Du kombinierst sportliche Bewegung mit Naturerlebnis, Entschleunigung und Selbstversorgung. Während bei klassischen Radtouren oft noch Gepäckträger und große Packtaschen dominieren, setzt Bikepacking auf kompakte, leichte Taschen, die am Rahmen, Lenker und Sattel befestigt werden. So bleibt das Rad wendig, du bist flexibler auf unbefestigten Wegen und hast trotzdem alles dabei, was du brauchst. Lange Tagesrouten oder mehrtägige Touren bringen aber auch Herausforderungen mit sich: gute Vorbereitung, kluge Planung und das richtige Maß an Gepäck sind entscheidend für Spaß und Sicherheit.

Tourenplanung – So legst du den Grundstein

Eine gelungene Radtour beginnt lange vor dem ersten Tritt in die Pedale.

1. Wähle eine passende Route

Überlege dir, welches Ziel du anstrebst: Soll es eine Rundtour sein, die dich wieder nach Hause führt, oder eine Strecke von A nach B? Plane die Distanz realistisch: Für Einsteiger sind 60 bis 80 km pro Tag oft machbar, geübte Radler schaffen deutlich mehr. Doch nicht nur die Kilometer zählen – auch Höhenmeter, Geschwindigkeit, Untergrund und Wetter spielen eine große Rolle.

Digitale Helfer wie Komoot, Strava, AllTrails oder Bikemap liefern dir Routen, Höhenprofile und Infos zu Straßenbelägen. Lade Karten offline auf dein Smartphone oder GPS-Gerät, damit du auch ohne Netz den Überblick behältst. Fahrradcomputer sind hier von Vorteil, da du den Akku deines Handys sparst und dein Blick auf die Straße gerichtet bleibt.

2. Logistik klären

  • Entscheide: Rundtour oder Punkt-zu-Punkt?

  • An- und Abreise: Bahn, Auto oder direkt von zu Hause starten?

  • Übernachtung: Campingplatz, Pension oder wildes Zelten (wo erlaubt)?

  • Verpflegung: Gibt es unterwegs Einkehrmöglichkeiten oder musst du dich komplett selbst versorgen?

3. Zeitmanagement ist das A und O

Starte nicht zu spät, plane Pausen ein und rechne immer mit unvorhergesehenen Verzögerungen – sei es ein platter Reifen, ein schöner Fotospot oder ein Abstecher zu einer Sehenswürdigkeit. Beachte:

Ziel & Route

  • Wähle eine Strecke, die zu deiner Kondition passt.

  • Plane realistisch: Berücksichtige Höhenmeter, Wetter und Untergrund.

  • Nutze Routenplaner (Fahrradmodus)

Zeitmanagement

  • Starte früh genug, um nicht im Dunkeln zu fahren.

  • Prüfe den Wetterbericht – und plane Alternativen ein.

Packen wie ein Profi – leicht, durchdacht, wetterfest

Beim Packen gilt die Grundregel: so leicht wie möglich, aber so viel wie nötig. Achte darauf, das Gewicht gleichmäßig auf deinem Rad zu verteilen – also vorne und hinten sowie links und rechts – damit es stabil und angenehm zu fahren bleibt. Verwende am besten wasserdichte und robuste Taschen wie Rahmentasche, Satteltasche oder Lenkertasche, denn sie schützen dein Gepäck zuverlässig vor Nässe und Schmutz. Ein praktischer Tipp ist außerdem, alle Utensilien vor dem Packen einmal auf dem Boden auszulegen. So behältst du den Überblick, erkennst schnell, was überflüssig ist, und stellst sicher, dass du nichts Wichtiges vergisst.

Ein Mann mit Fahrradhandschuhen schließt den Reißverschluss eines grünen Rucksacks.

Packliste für lange Radtouren

Fahrradspezifisch

Bekleidung

Verpflegung

Navigation & Technik

  • Smartphone oder GPS-Gerät

  • Powerbank bzw. Ladegeräte

  • Offline-Karten

Sicherheit

Sonstiges

  • Sonnencreme

  • Ausweis & Bargeld

  • Müllbeutel

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

Auf langen Radtouren schleichen sich immer wieder ähnliche Fehler ein – doch mit ein wenig Vorbereitung lassen sie sich leicht vermeiden. Einer der größten Stolpersteine ist zu viel Gepäck: Teste dein Set-up am besten vorher auf einer kurzen Probefahrt. Welche Fahrradtaschen passen zu deinem Bike? Plane deine Etappen außerdem realistisch, lieber etwas kürzer als dich unterwegs zu verausgaben. Auch das Wetter solltest du nie unterschätzen – Regen- und Kälteschutz gehören immer in die Tasche. Genauso wichtig ist ein kurzer Bike-Check vor dem Start: Bremsen, Schaltung und Reifen können über Wohl oder Wehe entscheiden. Und schließlich gilt: Vergiss nicht, regelmäßig zu essen und zu trinken – kleine Pausen halten Körper und Kopf fit. Sportgel, Riegel oder Getränke versorgen dich auch während der Fahrt mit genug Energie.

Extra-Tipps für mehr Genuss

Damit deine Radtour nicht nur reibungslos, sondern auch besonders genussvoll wird, helfen ein paar kleine Extras. Fahre vorab eine 20– bis 30- km-Testtour mit voller Ausrüstung – so merkst du schnell, ob alles sitzt und funktioniert. Unterwegs steigert es die Motivation, gezielt kulinarische Highlights einzuplanen, sei es die Dorf-Bäckerei oder ein gemütlicher Biergarten. Auch kleine Luxusartikel wie dein Lieblingskaffee, Musik oder eine Kamera können den Unterschied machen und die Tour aufwerten. Und ganz wichtig: Habe immer einen Notfallplan in der Hinterhand – ob Pannenhilfe oder spontane Unterkunft, so bleibt dein Abenteuer entspannt.

Ein Mann mit Fahrradhelm und Jacke.

Lange Radtouren oder Bikepacking-Trips sind eine perfekte Mischung aus Bewegung, Natur und Abenteuer. Mit etwas Planung, einer klugen Packliste und realistischen Erwartungen wird aus einer anstrengenden Strecke eine unvergessliche Erfahrung. Am Ende zählt nicht, wie viele Kilometer du geschafft hast, sondern die Momente, die du unterwegs gesammelt hast. Also: Taschen packen, Helm auf, und einfach losfahren – der Rest ist Teil des Abenteuers.

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