Wintersport
Skigröße für Kinder – von Ski bis Stöcke: Das richtige Equipment für kleine Pistenflitzer

Bevor es auf die Piste geht, stellt sich für Eltern jedes Jahr die Frage: Welche Skigröße ist die richtige für mein Kind? Und worauf muss man beim Kauf von Skiern, Schuhen, Stöcken und Helm achten?
Die richtige Ausrüstung ist entscheidend – nicht nur für den Spaß, sondern auch für die Sicherheit. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt das passende Equipment für Kinder und Jugendliche auswählst.
Die richtige Skigröße – worauf es ankommt
Kinder wachsen schnell, und genau das macht die Wahl der Skigröße manchmal knifflig. Ein häufiger Fehler: Eltern kaufen die Ski zu groß, damit sie länger passen. Doch zu lange Ski erschweren das Lernen, machen das Bremsen sowie die Steuerung schwieriger und erhöhen das Verletzungsrisiko. Kinder- und Jugendski sind speziell auf das niedrige Körpergewicht abgestimmt.
Grundregel für Skigrößen bei Kindern
Anfänger: max. Kinnhöhe bzw. sollten die Ski etwa 10–20 cm kürzer als die Körpergröße sein.
Fortgeschrittene: 10 cm kürzer als die Körpergröße.
Erfahrene Jugendliche: Dürfen Skier fahren, die bis zur Körpergröße oder leicht darüber reichen.
Beispiel: Ein Kind mit 130 cm Körpergröße sollte als Anfänger Skier zwischen 110 und 120 cm wählen. Je sicherer es auf den Brettern steht, desto länger dürfen sie sein. Warum das so wichtig ist: Kürzere Ski sind wendiger, leichter zu kontrollieren und ideal zum Lernen. Längere Ski laufen zwar ruhiger bei höherem Tempo, verlangen aber mehr Kraft und Technik.

Die passende Skibreite und Taillierung
Neben der Länge spielt auch die Breite eine Rolle. Für Kinder gilt:
Schmale Ski sind leichter zu drehen und zu kontrollieren – ideal für Anfänger.
Etwas breitere Modelle bieten mehr Auftrieb im Tiefschnee und sind gut für fortgeschrittene Fahrer, die gerne abseits der Piste unterwegs sind.
Die sogenannte Taillierung (die typische Sanduhrform) unterstützt beim Kurvenfahren. Ein stärker taillierter Ski erleichtert enge Schwünge, was für Kinder besonders hilfreich ist.
Skischuhe – der wichtigste Kontaktpunkt
Viele Eltern unterschätzen, wie entscheidend perfekt sitzende Skischuhe sind. Sie übertragen jede Bewegung auf den Ski – zu große oder zu kleine Schuhe verhindern Kontrolle und führen schnell zu kalten Füßen. Der Skischuh bei Kindern und Jugendlichen hat einen niedrigeren Schaft und ist flexibler.
Worauf du achten solltest:
Die Schuhe sollten eng anliegen, aber nicht drücken.
Die Ferse darf sich beim Gehen leicht heben, beim Skifahren jedoch stabil sitzen.
Innenpolster und Schnallen müssen einfach verstellbar sein – Kinderhände brauchen einfache Handhabung.
Tipp: Kinder-Skischuhe gibt es in größenverstellbaren Varianten. So wachsen sie über ein bis zwei Schuhgrößen mit – eine sinnvolle Investition, besonders bei jüngeren Kindern.
Skistöcke – kleiner Helfer, große Wirkung
Der Skiunterricht mit Kindern wird grundsätzlich ohne Stöcke begonnen. Diese lenken oftmals ab, überfordern und sind anfangs schwierig zu halten. Dennoch kommen sie mit zunehmender Sicherheit ins Spiel. Sie helfen beim Gleichgewicht, beim rhythmischen Fahren und beim Anfahren am Hang.
So wird die richtige Stocklänge berechnet: Um die richtige Stocklänge zu ermitteln, wird der Stock vom Kind am Griff gehalten und körpernahe auf den Boden gestellt. Wenn der Unterarm einen rechten Winkel (90°) bildet, passt die Länge. (Stocklänge in cm = Körpergröße in cm x 0,68). Hier eine Orientierungsübersicht:
Körpergröße 100 cm → Stocklänge ca. 70 cm
Körpergröße 120 cm → Stocklänge ca. 80 cm
Körpergröße 140 cm → Stocklänge ca. 90 cm
Wichtig: Stöcke dürfen nicht zu lang sein – sonst stören sie beim Schwung und belasten die Schultern.
Helm, Brille & Co. – Sicherheit geht vor
In sieben von neun Bundesländern ist der Helm für Kinder bis 15 Jahre Pflicht, und das aus gutem Grund: Ein passender Skihelm schützt zuverlässig vor Kopfverletzungen. Wichtig ist, dass der Helm fest sitzt, ohne zu drücken, und dass das Innenfutter austauschbar bzw. waschbar ist. Eine Ski- oder Snowboardbrille sollte perfekt mit dem Helm abschließen, damit keine Kältebrücken entstehen.
Auch Rückenprotektoren werden immer beliebter – gerade bei sportlichen Jugendlichen oder beim Freestyle-Fahren. Sie schützen die Wirbelsäule, sind leicht und bequem.

Kleidung & Layer-System
Neben Ski und Schuhen spielt auch die richtige Kleidung eine zentrale Rolle. Kinder kühlen schneller aus, daher empfiehlt sich das bewährte Drei-Schichten-Prinzip:
Baselayer: Atmungsaktive Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit ableitet.
Midlayer: Wolle oder Fleece für Wärme.
Außenschicht: Wasserdichte und winddichte Skijacke und Hose.
Und: Gute Handschuhe und Skisocken sind ebenso wichtig.
Kaufen oder Leihen?
Gerade bei schnell wachsenden Kindern lohnt sich oft das Leihen von Ski und Schuhen. Bei INTERSPORT können zum Beispiel mit der Pistenflitzer-Miete Skier oder Skischuhe für eine ganze Saison gemietet werden.
Kaufempfehlung: Wer öfter Ski fährt oder mehrere Kinder hat, profitiert langfristig vom Kauf. Wichtig ist dann die regelmäßige Servicepflege (Wachsen, Kanten schleifen, Bindung prüfen). Komme dazu gerne in einen unserer Shops.
Spaß und Sicherheit gehen Hand in Hand. Die richtige Skigröße für Kinder hängt von mehreren Faktoren ab: Körpergröße, Fahrkönnen und persönlichem Wohlgefühl. Zu lange Ski oder schlechtsitzende Schuhe können nicht nur den Spaß verderben, sondern auch gefährlich werden. Mit der richtigen Beratung im Fachgeschäft, einem Blick auf die Wachstumsentwicklung und der passenden Sicherheitsausrüstung steht dem Winterabenteuer nichts im Weg. Denn: Wenn Kinder Spaß haben, lernen sie schneller – und sicher.
Tipp zum Schluss: Mach am Saisonanfang immer einen Ausrüstungs-Check: Passt der Helm noch? Sind die Schuhe bequem? Stimmen Bindungseinstellung und Skilänge? Ein kurzer Kontrolltermin beim Fachhändler sorgt für Sicherheit – und ein unbeschwertes Fahrvergnügen im Schnee.


