Outdoorjacken im Vergleich: Hardshell vs. Softshell

Die Wahl der richtigen Outdoorjacke: Hardshell oder Softshell? Für deine Tour: Wasserdicht und winddicht bei schlechtem Wetter oder atmungsaktiv, um Überhitzung zu vermeiden. Finde das richtige Material für deine Bedürfnisse!

Auf unserem vergangen Teamevent in den Tegerseer Berge, kam uns die Frage auf, welches Material für verschiedene Outdooraktivitäten wohl am besten geeignet ist. Schon bei der Wahl der richtigen Outdoorjacke steht man vor der Qual der Wahl: Hardshell oder Softshell? Was ist das Richtige für deine Tour? Einerseits möchtest du bei schlechtem Wetter wasserdichtes und winddichtes Material tragen, andererseits willst du auch nicht, dass dein Körper überhitzt. Wir klären dich auf, unter welchen Umständen du zu welchem Material am besten greifst.

Softshell

Bekleidung aus Softshell ist angenehm leicht. Trotzdem bieten die Materialien einen wasser- und windabweisenden Schutz und sind zudem atmungsaktiv. Im Mittelpunkt stehen jedoch eine bessere Atmung und damit ein höherer Tragekomfort. Grundsätzlich kann man sagen, dass sie für 90% aller Wetterbedingungen geeignet sind. Ein weiterer Vorteil von Softshelljacken ist der hohe Tragekomfort und die Bewegungsfreiheit. Dank hochelastischem Material werden neue Schnitte möglich. Deshalb lässt sich eine Softshelljacke auch gut als lässiges Freizeitoutfit tragen.

Bei Softshelljacken wird zwischen Materialien mit und ohne Membran unterschieden. Jacken mit Membran sorgen für einen besseren Schutz. Du musst jedoch abwägen, ob für dich Atmungsaktivität oder wasserdichter Schutz wichtiger ist. Denn es gilt grundsätzlich: „Je dicker die Jacke, desto geringer die Atmungsaktivität." Wollt ihr höheren wasserdichten Schutz erreichen, empfiehlt es sich, eine Jacke mit verschweißten Nähten zu wählen.

Tipp: Bei der Wahl einer Softshelljacke ist es wichtig, auf die Passform zu achten. Denn nur mit der richtigen Passform kann die Jacke ihre Funktionalitäten erfüllen. Ist die Jacke zu eng, kann sich kein schützendes Luftpolster bilden, ist die Jacke jedoch zu weit, geht schnell Körperwärme verloren.

Eigenschaften von Softshell:

  • Atmungsaktiv

  • Flexibel

  • Bewegungsfreiheit

Eine Softshellbekleidung empfiehlt sich zu tragen, wenn man nicht mit gravierenden Niederschlägen rechnet, aber bei anstrengenden Touren mit Schweiß rechnet.

Hardshell

Hardshell, ist anders als Softshell keine Bezeichnung für ein bestimmtes Material. Unter dem Begriff versteht sich eher eine Bezeichnung für einen dünnen, stabilen Außenstoff, der für extreme Wetterbedingungen geeignet ist. Egal ob bei Schnee, Wind, Regen oder niedrigen Temperaturen, mit einer Hardshelljacke bist du sicherlich für alle denkbaren Wetterbedingungen gerüstet. Hardshelljacken werden häufig im Zwiebelprinzip verwendet und als oberste Schicht getragen.

Die Oberbekleidung verfolgt zwei grundlegende Funktionen:

  • Abwehr von außen einwirkender Nässe und Wind

  • Förderung eines angenehmen Körperklimas

Bei Hardshelljacken ist eine Membran mit eingebaut, die dafür sorgt, dass von außen kein Wasser eindringt, aber Schweiß in Dampfform durch das Gewebe dringen kann. Der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite spielt bei der Funktionalität jedoch eine entscheidende Rolle: Bei Temperaturen ab ca. 18 Grad Celsius lässt die Atmungsaktivität nach.

Entscheidend für die Wasserdampfdurchlässigkeit sind aber auch Faktoren wie Schnitt, Belüftungsöffnungen oder die Anzahl der getapten Nähte und Taschen. Man unterscheidet hier Stoffe mit 2, 2.5 und 3 Lagen 2-lagige Stoffe: Auf der Innenseite des Außenstoffes ist eine wasserdichte und dennoch atmungsaktive Membran angebracht. Loses Innenfutter verhindert Abrieb.

  • 2.5-lagige Stoffe: Auf der Stoffinnenseite ist eine dünne, schützende Beschichtung angebracht.

  • 3-lagige Stoffe: Hier ist auch das Innenfutter fest mit der Membran verbunden

Tipp: Da Hardshell die vom Körper produzierte Wärme nicht speichern kann, solltest du unter der Hardshelljacke Fleece tragen, damit ein wärmender Schutz entsteht.

Eigenschaften von Hardshell:

  • Wasserdicht

  • Völlig winddicht

  • Leichter und einfacher zu verstauen als eine Softshelljacke

Hardshellbekleidung solltest du tragen, wenn du mit äußerst schlechten Wetterbedingungen rechnest.

Pflege

Gerade bei atmungsaktiver und wasserdichter Bekleidung ist es wichtig eine richtige Pflege anzuwenden. Die Funktionen der Bekleidung werden bei jeder Wäsche beeinträchtigt. Du solltest deshalb deine Funktionskleidung nicht zu häufig waschen. Funktionskleidung solltest du am besten bei 30° im Schonwaschgang waschen. Ein Schleudern der Produkte vermeidest du am besten. Es empfehlen sich auch spezielle Waschmittel für Outdoorprodukte, die sich rückstandslos auswaschen lassen und die Poren so nicht verstopfen können. Hierfür sind eher Feinwaschmittel als Waschpulver geeignet. Verwende auf keinen Fall Weichspüler!

Bei Hardshelljacken solltest du nach jeder Wäsche die Imprägnierung wiederherstellen, um den wasserdichten Schutz beizubehalten. Dies kannst du einfach durch eine Wärmezufuhr erreichen, beispielsweise mit einem Föhn. Bei Softshelljacken hingegen, empfiehlt es sich, auf Wäschetrockner und Bügeleisen zu verzichten und die Jacke an der Luft zu trocknen. Andernfalls zerstörst du die kleinen Mikrofasern der Membranen und stellst somit die Atmungsaktivität infrage. Tipp: Achte darauf, dass vor dem Waschen alle Reißverschlüsse geschlossen sind, damit die Jacke nicht unnötig beansprucht wird.

Bei Hardshell-Produkten spricht man eher von mehrschichtigen Kleidungsstücken, während Softshell-Produkte eher als leichte Funktionslage getragen werden. Willst du dich auf einen Rundum-Wetterschutz verlassen können, wählst du am besten eine Hardshelljacke. Hast du eine bewegungsintensive Tour gewählt und willst auf hohen Tragekomfort bauen, solltest du eine Softshelljacke tragen. Beide Jacken werden im Zwiebelprinzip verwendet: Softshell eher als eine der unteren Schichten und Hardshell als äußerste Schicht.

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