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Das Wichtigste über Trinkblasen: inklusive Anleitung zum Reinigen

Trinkblasen erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Mit ihrer einfachen Handhabung und den vielseitigen Einsatzgebieten werden sie von vielen Outdoor-Enthusiast:innen das ganze Jahr über verwendet.
Trinkblasen erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Mit ihrer einfachen Handhabung und den vielseitigen Einsatzgebieten werden sie von vielen Outdoor-Enthusiast:innen das ganze Jahr über verwendet. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Eigenschaften.
WAS GEHÖRT ALLES ZUR TRINKBLASE?
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um eine Art Blase. Ein aus Kunststoff geformtes Behältnis bildet das Herzstück des Trinksystems. Dieses wird für unterschiedliche Flüssigkeitsmengen angeboten. Mittels Schraubverschluss oder einfachem Bügelverschluss kann die Blase von oben mit Flüssigkeit befüllt werden.
Hinzu kommt ein Schlauch: Das eine Ende wird – häufig via Bajonett-Verschluss – im unteren Bereich der Trinkblase befestigt. Am anderen Ende befindet sich ein Mundstück, über das die Flüssigkeit aufgenommen werden kann. Die Blase wird nun mittels einer Vorrichtung oder in einem separaten Fach im Rucksack verstaut und der Trinkschlauch durch den Rucksack über den Schultergurt geführt und auf Brusthöhe befestigt.

DIE VOR- UND NACHTEILE
Trinkblasen sind in der Regel leichter als Flaschen bei gleicher Flüssigkeitsmenge
Ideales Transportmittel für große Flüssigkeitsmengen
Du kannst trinken, ohne pausieren zu müssen. Ein einfacher Griff zum Mundstück genügt.
Das Material ist sehr flexibel, wodurch sich Trinkblasen dem Rücken anpassen
Aufwendige Reinigung
Überprüfung der Füllmenge schwierig
Kann nicht mit jedem Rucksack kombiniert werden
WELCHE TRINKBLASE
Obwohl es eine Vielzahl unterschiedlicher Marken gibt, sind die Systeme meist sehr ähnlich. Wo andere einen Drehverschluss zum Füllen der Blase haben, ist es bei anderen ein Bügel. Welches Design du wählst, hängt davon ab, was dir eher zusagt und ob dein Rucksack für das eine oder andere System geeignet ist. Trinkblasen gibt es bereits mit einer Füllmenge von 0,5 Litern, andere wiederum haben ein Volumen von bis zu 3 Litern. Wie groß die Trinkblase sein soll, hängt von folgenden Faktoren ab:
Dauer der Aktivität (Tageswanderung oder 10 km-Lauf)
Intensität (Trailrunning vs. gemächliche Skitour)
Belastbarkeit (wie viel Liter kannst du bequem auf dem Rücken tragen, ohne dass es dich zu viel Kraft kostet oder unangenehm wird)
TRINKBLASE UND RUCKSACK MITEINANDER KOMBINIEREN

Bevor du dir jetzt voller Begeisterung eine Trinkblase zulegst, solltest du sicherstellen, dass dein Rucksack für ein Trinksystem geeignet ist. Überprüfe deinen Rucksack daher auf folgende Eigenschaften:
Hat dein Rucksack ein am Rücken liegendes Fach oder eine Vorrichtung zum Aufhängen der Trinkblase? In einigen Fällen sind diese Vorrichtungen auch mit einem Symbol (z.B. Wassertropfen) markiert. In Ausnahmefällen, wo es meist ums Gewicht geht, wie bei Laufrucksäcken und -Westen, wird hin und wieder auch auf ein Fach verzichtet, um Gewicht zu sparen.
Wichtiger noch ist ein Auslass, wodurch der Schlauch der Trinkblase gezogen werden kann, um aus dem Inneren des Rucksacks nach draußen gelegt zu werden. Häufig handelt es sich dabei um einen sich überlappenden Stoff oder um Kunststofflamellen. Diese verhindern, dass Schmutz oder Regen in das Innere des Rucksacks gelangt. Dieser “Schlauch-Ausgang” befindet sich meist auf Höhe der Schultern, wodurch der Schlauch durch die Schultergurte gelegt werden kann.
Je nach Rucksack und Tragesystem hast du zusätzlich die Möglichkeit, den über den Schultergurt geführten Trinkschlauch auf Brusthöhe mittels Schlaufen zu fixieren. Gibt es keine Schlaufen, kannst du bspw. von Source einen magnetischen Clip am Gurt und am Trinkschlauch montieren, der alles zusammenhält und schnell zugänglich macht.
Weist dein Rucksack alle Merkmale auf, steht einem Kauf nichts mehr im Wege. Achte beim Hineingeben der Blase allerdings darauf, dass die Verbindung von Blase und Trinkschlauch unten liegt, sodass der Trinkschlauch auch am tiefsten Punkt noch Wasser zieht.
LASSEN SICH DIE ANSCHLÜSSE AUCH MIT ANDEREN SYSTEMEN KOMBINIEREN?
Auch das ist möglich. Dank der einfachen Steck- und Schraubverbindungen, die viele Trinksysteme mitbringen, gibt es auch Adapter, wodurch du anstelle einer Blase bspw. den Trinkschlauch auf eine handelsübliche PET-Flasche schrauben kannst.

Hinzu kommen Erweiterungen, die es dir erlauben, Wasser aus einer Flasche in die Blase zu transferieren.
Solltest für mehrere Tage unterwegs sein, bietet Source sogar ein Filtersystem an, mit dem du ohne Chemikalien das Wasser aus Flüssen und Seen filtern kannst, um es trinkbar zu machen.
SO WERDEN TRINKBLASE UND SCHLAUCH GEREINIGT
Niemand möchte Bakterien in der Trinkblase sowie im dazugehörigen Schlauch. Nicht nur, dass sich unangenehme Gerüche entwickeln können, irgendwann wird es einfach gesundheitsschädlich. Um das Reinigen der Trinkblase kommst du also nicht herum.
Vorab ein kleiner Tipp: Solltest du deine Trinkblase mit Softdrinks oder Elektrolyt-Drinks befüllt haben, fällt auch die Reinigung intensiver aus. Deuter empfiehlt, in diesem Fall auf Gebissreiniger zurückzugreifen. Nachdem per Hand die Trinkblase in ihre Einzelteile zerlegt und der sichtbare Schmutz entfernt wurde, kannst du den Reiniger in Wasser auflösen. Lege anschließend die Trinkblase samt Zubehör hinein und warte einige Minuten, bevor du alles mit klarem Wasser ausspülst. Für die meisten Trinkblasen gibt es auch ein Reinigungsset, welches unter anderem eine Art Pfeifenreiniger enthält, um den Schlauch zu reinigen.

REINIGUNGSANLEITUNG
Demontiere alle Verbindungen, die zur Trinkblase führen und davon abgehend. In den meisten Fällen wirst du am Ende die Blase, den Schlauch sowie ein zerlegtes Mundstück in den Händen halten.
Lege alles in lauwarmes Wasser ein und gebe ein wenig Spülmittel hinzu. Greife nie auf kochendes Wasser zurück! Heißes Wasser kann das Material angreifen und verformen.
Nutze das Reinigungsset, um alle Teile gründlich zu reinigen.
Spüle anschließend die Trinkblase sowie das Zubehör mit klarem Wasser mehrmals aus.
Trockne alles so gut es geht mit faserfreien Tüchern ab und lege bzw. hänge alles zum Trocknen auf.
Sobald die Feuchtigkeit verflogen ist, kann die Trinkblase samt Zubehör wieder zusammengebaut werden.
UND WAS IST MIT SCHIMMEL?
Schimmel entsteht dann, wenn sich die Bakterienkulturen innerhalb der Trinkblase, des Schlauchs oder des Mundstücks ungestört vermehren können. Schimmel entsteht, wenn Restfeuchtigkeit nicht entweichen kann. Das ist aber kein Grund dafür, alles schreiend in die Tonne zu werfen. Schimmel kannst du wie folgt beseitigen:
Vermenge zwei Esslöffel Speisenatron mit warmem Wasser oder nutze dafür haushaltsübliche Bleichlauge.
Befülle damit die von Schimmel betroffenen Bereiche und lasse das Ganze 30 Minuten einwirken.
Danach alles aus- und mit neutraler Seife nachspülen. Anschließend mit klarem Wasser ausspülen.
Nachdem alle Rückstände entfernt wurden, kannst du das Trinksystem mit einem faserfreien Tuch trockentupfen und anschließend zum Trocknen aufhängen.
FUNKTIONIERT EINE TRINKBLASE IM WINTER?
Trotz kalter Temperaturen und der Gefahr, dass die Flüssigkeit gefriert, kannst du auch im Winter bei kalten Temperaturen auf eine Trinkblase zurückgreifen. Während dein Körper genug Wärme abstrahlt, sodass die Flüssigkeit im Rucksack nicht gefriert, gibt es je nach Marke auch einen Thermo-Schlauch, der sich um den normalen Trinkschlauch sowie das Mundstück legen lässt. Somit ist auch der Trinkschlauch vor der Kälte geschützt und du kannst genauso bequem auf einer Skitour von den Vorteilen einer Trinkblase profitieren.