Der große Guide zu den Laufschuhtypen

Zwei Personen laufen bei Sonnenaufgang über eine stählerne Brücke.

Ein Laufschuh entscheidet darüber, wie effizient du läufst und wie lange du durchhältst. Doch welcher Schuh passt zu welchem Ziel? Wir schauen uns die wichtigsten Laufschuhtypen und Sohlenarten an.

Der Neutralschuh

Ideal für tägliches Training auf Asphalt oder Bahn – vom kurzen Dauerlauf bis zum langen Grundlagentraining.

Der Neutralschuh ist so etwas wie der Allrounder unter den Laufschuhen: unkompliziert, bequem und für viele die erste Wahl. Er passt zu Läufern, die beim Abrollen keine ausgeprägte Fußfehlstellung haben und sich einen natürlichen Laufstil wünschen. Moderne Modelle sind heute vielseitiger denn je: Sie bieten eine ausgewogene, oft starke Dämpfung, angenehme Flexibilität und sind dabei leicht gebaut, damit du dich frei bewegen kannst. Der Schuh führt den Fuß sanft, ohne ihn zu „bevormunden“ – das sorgt für ein natürliches, direktes Laufgefühl. Beim Obermaterial setzen die meisten Hersteller auf atmungsaktives Mesh oder gestrickte Stoffe (Engineered Knit). Das ist nicht nur angenehm luftig, sondern gibt dem Schuh mit gezielten Overlays auch genau dort Halt, wo du ihn brauchst.

Die typische Sohlenart bei Neutralschuhen ist eine durchgehende, gleichmäßig gedämpfte Sohle mit feinem Profil – perfekt für Asphalt oder Tartan. Viele Modelle nutzen eine leichte Rockerform (mit abgerundeter Sohle) für flüssiges Abrollen, während moderne Schaumstoffe mit hoher Energierückgabe bei jedem Schritt etwas Schubkraft geben.

Der Stabilschuh

Ideal für längere Trainingsläufe oder Läufer, die mehr Halt und Führung brauchen.

Wenn dein Fuß beim Laufen nach innen kippt (Überpronation), brauchst du ein bisschen Extra-Support und genau dafür ist der Stabilschuh gemacht. Er richtet sich an Läufer, die beim Abrollen etwas mehr Führung und Halt brauchen, etwa bei einem flacheren oder weicheren Fußgewölbe. Moderne Stabilschuhe sind längst keine „starren Kisten“ mehr: Sie verbinden gezielte Unterstützung mit angenehmer Dämpfung und sorgen dafür, dass du auch auf langen Distanzen locker bleibst. Ein etwas festerer Schaft, eine stabile Fersenkappe und verstärkte Elemente auf der Innenseite – das sogenannte „Medial Posting“ – verhindern ein zu starkes Einknicken und halten den Fuß in der Spur.

Typischerweise ist die Mittelsohle leicht asymmetrisch aufgebaut, um Überpronation zu korrigieren, das Profil bleibt flach und griffig – perfekt für Asphalt oder feste Wege. Viele Modelle setzen zudem auf dezente Rockerformen, die das Abrollen geschmeidiger machen.

Laufschuhe von Brooks

Der Wettkampfschuh

Ideal für Wettkämpfe und schnelle Einheiten – aber nicht fürs tägliche Training.

Wettkampfschuhe sind die Formel-1-Boliden unter den Laufschuhen: extrem leicht, direkt und gebaut für Tempo. Überflüssige Polster oder starke Dämpfung? Fehlanzeige. Stattdessen stehen Gewichtsersparnis, Reaktionsfreude und maximale Effizienz im Vordergrund. Oft sind Wettkampfschuhe rund 100 Gramm leichter als Trainingsschuhe. Sie sind gemacht für Läufer, die beim Race jede Sekunde herausholen wollen, und helfen, schneller, dynamischer und energieeffizienter zu laufen. Viele Modelle nutzen Carbon- oder Nylonplatten in der Mittelsohle, die Aufprallenergie speichern und beim Abdruck gezielt wieder freigeben.

Dünne Außensohlen für direkten Bodenkontakt und reaktionsstarke Mittelsohlen aus ultraleichten Schäumen sind typisch für Wettkampfschuhe. Die Platte sorgt für zusätzliche Steifigkeit und Vortrieb, das Profil ist sehr flach – gebaut für Tempo, nicht für Grip.

Wichtig: Wettkampfschuhe sind perfekt für den Tag X, aber nicht fürs tägliche Training. Sie sollten vorher im Training getestet werden und erfordern eine stabile Lauftechnik, damit Leichtigkeit und Vortrieb optimal genutzt werden können.

Der Trailschuh

Ideal für Läufe im Gelände, auf Waldwegen, Wurzeln oder Schotter.

Wer abseits der Straße läuft, braucht Schuhe, die richtig was aushalten und genau dafür sind Traillaufschuhe gemacht. Sie sind der robuste Begleiter für alle, die durchs Unterholz, über Wurzeln oder schlammige Pfade laufen. Viele Modelle sind höher geschnitten, um das Sprunggelenk zu stabilisieren, und besitzen spezielle Schnürsysteme, damit die Bänder nicht im Busch hängen bleiben. Die Sohlen sind meist mit großen, griffigen Stollen ausgestattet, die auf weichem, matschigem Untergrund oder Geröll optimalen Halt geben – gleichzeitig läuft es sich auf hartem Boden noch angenehm. Auf üppige Dämpfung wird bewusst verzichtet, damit du den Untergrund gut spüren kannst und die Kontrolle behältst.

Trailschuhe setzen auf tiefe, grobstollige Außensohlen für maximalen Grip und feste Zwischensohlen, die Schutz vor Steinen und Unebenheiten bieten. Das Profil ist speziell fürs Gelände optimiert, weniger für Asphalt, und sorgt dafür, dass jeder Schritt sitzt – auch bei Schlechtwetter.

Worauf du beim Schuhkauf achten solltest

Auch wenn viele Läufer es gerne einfach hätten: Der „eine perfekte Schuh“ existiert nicht. Es zählt die Kombination aus Einsatzbereich, Laufstil und Passform.
Ein paar Faustregeln helfen bei der Auswahl:

  • Wähle den Schuh nach dem Untergrund – Straße, Bahn oder Trail.

  • Lass bei Unsicherheit eine Laufanalyse vom Experten machen, um dein Pronationsverhalten zu kennen.

  • Plane mindestens zwei Paar Schuhe ein z. B. einen Neutralschuh fürs Training und einen Wettkampfschuh für schnelle Einheiten.

  • Achte auf die richtige Größe: Vorne sollte etwa ein Daumenbreit Platz bleiben.

  • Und: Hör auf dein Laufgefühl. Wenn sich ein Schuh steif, unruhig oder platt anfühlt, stimmt die Balance aus Dämpfung und Stabilität für dich nicht.

Mann und Frau laufen bei Sonnenaufgang durch eine hügelige Landschaft.

Das richtige Paar für dein Ziel

Ob du gemütlich trainierst, an deiner Bestzeit arbeitest oder durchs Gelände läufst – der richtige Laufschuh ist immer der, der zu deinem Stil, deiner Technik und deinem Ziel passt. Ein Neutralschuh bietet Komfort und Leichtigkeit, ein Stabilschuh Führung und Schutz, ein Wettkampfschuh Effizienz und Tempo, und ein Trailschuh Sicherheit im Gelände. Wer das Zusammenspiel von Dämpfung, Sohlenprofil und Stabilität versteht, läuft nicht nur schneller, sondern vor allem gesünder.

Du willst herausfinden, welcher Laufschuh wirklich zu dir passt? Dann mach den ersten Schritt: Mit einer Laufanalyse bei INTERSPORT lernst du deinen Laufstil kennen und findest den Schuh, der perfekt zu dir passt. Komm vorbei und probier’s aus in einem unserer INTERSPORT Shops in deiner Nähe!

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