Laufen
Lauflexikon: Diese Begriffe solltest du als Läufer kennen

Von aerober Schwelle über Fartlek bis VO2max. Welche Begriffe solltest du als Läufer kennen und was bedeuten sie? Fachwissen einfach und logisch erklärt.
Aerobe & Anaerobe Schwelle
Belastungsintensitäten, welche individuell durch einen Laktattest ermittelt werden. Wird die aerobe Schwelle erreicht, steigt der Laktatwert im Blut erstmals deutlich an und das Training beginnt zu wirken. Beim Überschreiten der anaerobe Schwelle ist die Sauerstoffversorgung des Muskels nicht mehr dauerhaft gegeben und länger anhaltende Belastungen sind nur begrenzt möglich.
Bib
Startnummer bei einem Wettkampf. Der Begriff leitet sich vom englischen Leibchen ab.
Cool Down
Gegenstück zum Warm Up. Der Cool Down findet am Ende eines Trainings oder Wettkampf statt in Form des Auslaufens.
Dauerlauf
Umfasst verschiedene Intensitätsstufen:
Der regenerative Dauerlauf (DL reg.) liegt unterhalb der aeroben Schwelle und dient ausschließlich der Erholung.
Der lockere Dauerlauf (DL 1) bewegt sich im Bereich der aeroben Schwelle und entspricht etwa dem Grundlagentraining GA 1.
Der mittlere Dauerlauf (DL 2) wird bei rund 75–80 % der maximalen Herzfrequenz absolviert.
Der schnelle Dauerlauf (DL 3) findet mit einer Belastung von etwa 80–85 % des Maximalpulses statt.
Fahrtenspiel oder Fartlek
Trainingseinheit, bei der nach Lust und Laune ständig Tempo- bzw. Intensität gewechselt werden. Anders als bei einem Tempolauf variiert hier das Tempo ständig, anders als beim Intervall fallen diese Variationen aber unregelmäßig und in mehr als nur zwei Tempovariationen aus.

Fersen-, Vorfuß- und Mittelfußlauf
Unterschiedliche Lauftechniken, bei denen mit der Ferse bzw. mit dem Vor- oder Mittelfuß zuerst aufgesetzt wird. Bei der Auswahl deines Laufschuhs solltest du auf deine Lauftechnik Rücksicht nehmen. Lass dich am besten von unseren INTERSPORT Experten mit einer Laufanalyse beraten.
Grundlagenausdauer
Fähigkeit, bei moderater Intensität lange durchhalten zu können. Ist das „Fundament“ jeder sportlichen Leistung. Ausführlichere Infos zum Thema Trainingsbereiche findest du hier: GA1 bis SB: Was die Trainingsbereiche wirklich bedeuten.
HFmax
Individuelle höchste erreichbare Herzfrequenz bei maximaler Anstrengung. Die aerobe Schwelle liegt meistens bei rund 70 % der HFmax und die anaerobe bei rund 90 %.
Intervalltraining
Lauftraining mit zeitlich begrenzten Intensitätsverschärfungen, um Trainingsreize zu verstärken. Dabei wechseln sich gezielte Belastungsintervalle mit vorgegebener Distanz und Dauer oder Zeit und Intensität mit klar definierten Erholungsintervallen planmäßig ab. Typischerweise bewegt man sich dabei in den Belastungsintervallen leicht unter oder über der anaeroben Schwelle.
Laktat
Salz der Milchsäure, das als Nebenprodukt des Kohlenhydratstoffwechsels im Blut entsteht. Laktatwerte im Blut geben Aufschluss über den Leistungszustand von Sportlern.
Lauf-ABC
Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeit von Läufern bzw. der Lauftechnik.
Läuferknie
Brennender und stechender Schmerz an der Knie-Außenseite, manchmal auch unterhalb der Kniescheibe. Ursachen können vielfältig sein.
Long Jog
Langer Lauf im langsamen Grundlagenausdauerbereich, der das Ziel verfolgt, den Fettstoffwechsel zu trainieren. Für Marathonläufer besonders wichtig.
Marathon
Laufveranstaltung, die auf Straßen oder Wegen stattfindet und sich über 42,195 Kilometer erstreckt.
Neutralschuh
Neutralschuhe haben einen neutralen – weitgehend ohne Stützen ausgeführten – Sohlenaufbau aus dem Karton und ermöglichen dem Fuß ein sehr natürliches Abrollverhalten. Sind für Läuferinnen und Läufer ohne übermäßige Pro- oder Supination erdacht.
Pace
Zeit in Minuten, die man für eine bestimmte Laufstrecke benötigt. Bei Laufveranstaltungen gibt es oft Pacemaker, die das Tempo für eine bestimmte Zielzeit vorgeben.
PR – Personal Record oder PB - Personal Best
Persönliche Bestzeit einer Läuferin oder eines Läufers über eine bestimmte Distanz.
Pronation & Supination
Abknicken des Fußes beim Abrollen. Häufig kommt das Einknicken nach innen (= Pronation oder Überpronation) vor, seltener das Einknicken nach außen (= Unterpronation oder Supination).
Obstacle Course Race (OCR)
Moderner Hindernislauf, bei welchem Ausdauer, Kraft, Koordination, Mut und oft auch Teamgeist gefragt ist.
Runner‘s High
Hochgefühl, dass sich vor allem bei längeren Läufen einstellt, aber auch bei kurzen und intensiven Laufeinheiten auftreten kann. Dabei muss die Trainingsintensität so hoch sein, dass der Körper sich annähernd in einem „Stoffwechsel-Gleichgewicht“ befindet.

Schrittfrequenz
Schritte pro Minute. Als „magische“ Zahl unter Topathleten gilt Schrittfrequenz 180. Bei Hobbyläufern sind eher bis zu 160 üblich.
Sprengung
Differenz zwischen Vorfuß- und Rückfußhöhe bei Laufschuhen. In der Regel liegt sie zwischen 4 und 12 mm, wobei oft bis 6 als wenig, 7 bis 9 als mittel und ab 10 mm als eher viel Sprengung wahrgenommen wird.
Tapering
Trainingsmethode bei welcher Trainingsumfang und somit die Wochenkilometer vor dem Wettkampf reduziert werden, das Lauftempo bzw. die Intensität nicht. Durch diese kontrollierte Trainings-Verringerung wird die Leistung am Wettkampftag verbessert.
Tempolauf
Beim Tempolauf läuft man nach einem gründlichen Warm-up für längere Zeit möglichst gleichmäßig knapp unter der anaeroben Schwelle. Wie lange diese Zeit ist, hängt von der eigenen Leistungsfähigkeit ab.
Traillauf
Laufen abseits befestigter Straßen auf naturbelassenen Wegen, meist durch Wälder, Berge oder hügeliges Gelände.
Ultra
Laufveranstaltung mit Strecke, die über die klassische Marathondistanz von 42,195 Kilometer hinausgeht.
VO2max
Wert für die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit. Je höher, desto besser ist die Fähigkeit des Körpers ausgebildet, Sauerstoff aufzunehmen und für eine gerade ablaufende körperliche Aktivität zu nutzen – ergo desto ausdauerstärker ist man.

Warm Up
Gegenstück zum Cool Down. Aufwärmen erfolgt in Form eines 10-minütigen lockeren Einlaufens, gefolgt von kurzer Schwunggymnastik sowie Lauf-ABC zur Aktivierung vor dem eigentlichen Trainingslauf.
Zeitnahme-Chip
Kleines elektronisches Gerät, das bei Laufveranstaltungen die individuelle Laufzeit automatisch erfasst.
Mit diesen Begriffen schaffst du dir das Grundgerüst deines Lauf-Vokabulars. Wenn du dein Wissen in diesem Bereich noch vertiefen möchtest, wirf doch einen Blick auf die Kategorie Laufen im INTERSPORT Blog.