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Wonach suchst du?
Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 5 Minuten
Layering, Schichten- und Zwiebelprinzip sind nur ein paar der Begriffe, die einem um die Ohren geworfen werden, wenn es um die Frage geht: Welche Skiunterwäsche ist die richtige für die Piste? Die Regale in den Shops sind gerade zu Beginn der Wintersaison prall gefüllt mit den neuesten Baselayern.
Baselayer haben viele Namen:
Sie alle beschreiben ein und dasselbe und zwar die erste Bekleidungsschicht auf der Haut.
Dabei handelt es sich um kurze, langärmelige Shirts sowie langbeinige, ¾ oder kurze (Unter-) Hosenmodelle und Skisocken. Danach folgen Midlayer und Outer Shell. Jeder Layer übernimmt eine bestimmte Aufgabe:
In Kombination mit anderen Schichten ermöglicht dir das Tragen eines Baselayers, dass du schnell auf Änderungen der Körper- und Umgebungstemperatur reagieren kannst. Die Kombination aus Baselayer und anderen Schichten wie einem Midlayer wird als Zwiebelprinzip oder Layering bezeichnet.
Damit Baselayer Feuchtigkeit von der Haut transportieren kann, braucht es einige Materialeigenschaften: schnelltrocknend, hautverträglich, geruchsneutral, feuchtigkeitsleitend. Dabei wird das Material so verwebt, dass die Faserenden abstehen, wodurch feine Hohlräume zwischen der Haut und dem Baselayer entstehen. Der Schweiß kann nun über Kapillare von Kunstfasern weitergetragen oder über Naturfasern aufgenommen werden. Der feine Zwischenraum speichert die Körperwärme und auf der Haut bleibt ein feiner Schweißfilm zurück, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Ist die Funktion nicht gegeben, besteht das Risiko, dass sich deine Skiunterwäsche mit Schweiß vollsaugt. Das kann beim Sport zum Problem werden:
Immer wieder wird die Frage nach dem geeignetsten Material gestellt. Auf der einen Seite gibt es Kunstfasern und auf der anderen Seite Naturfasern.
Synthetische Fasern haben eine lineare oder vernetze Faserstruktur und werden in zwei Kategorien unterteilt:
Zum einen gibt es chemisch behandelte Fasern, die aus natürlichen Makromolekülen bestehen. Dazu gehören bspw. Zellulosefasern, aus denen wiederum seidige Stoffe hergestellt werden. Sie sind allerdings nicht so strapazierfähig und sind ungeeignet für den sportlichen Gebrauch.
Reine Synthetikfasern sind die zweite Kategorie: Zu ihnen zählen Stoffe wie Polyester, Polypropylen und Polyamid.
Als Naturfasern gelten Fasern, die einen natürlichen (pflanzlichen, tierischen oder mineralischen) Ursprung haben und ohne chemische Verfahren eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise Baum- oder Merinowolle. Für Baselayer werden feine Naturfasern wie die des Merinoschafs verwendet.
Neben den bereits erwähnten Materialien greifen viele Marken vermehrt auf Mischformen zurück, wodurch sie die Vorteile von synthetischen Fasern mit natürlichen Fasern kombinieren. So kann beispielsweise Thermounterwäsche, die sonst nur aus Merinowolle besteht, durch die Hinzugabe von Polyester formstabiler gemacht oder der Feuchtigkeitstransport verbessert werden.
Zu den wärmsten Fasern zählt die Alpakawolle. Ihre Fasern sind zwar genauso fein wie die des Merinoschafs, weisen aber andere Eigenschaften auf. Bspw. gibt sie nur sehr langsam Feuchtigkeit ab und eignet sich nicht für sportliche Zwecke. Somit bleibt die Wolle des Merinoschafes die wärmste Faser für den sportlichen Einsatz.
Nach einer gewissen Zeit beginnen sowohl Natur- wie auch Synthetikfasern unangenehm zu riechen, also ab in die Waschmaschine. Beide Stoffe dürfen nur mit niedrigen Temperaturen gewaschen werden. Alles über 60 Grad führt dazu, dass sich der Stoff zusammenzieht. Vergewissere dich vorab durch die Hersteller:innenangaben.
Auf gar keinen Fall sollte ein Baselayer zu groß und damit zu luftig sein. Das Risiko besteht darin, dass der Schweiß nicht effektiv aufgenommen oder abtransportiert werden kann. Auch ist der Abstand zwischen Haut und Material zu groß, wodurch die Körperwärme nicht gespeichert werden kann.