Beispiel für einen Baselayer von McKinley

Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 5 Minuten

Das solltest du beim Kauf eines Baselayers beachten

Layering, Schichten- und Zwiebelprinzip sind nur ein paar der Begriffe, die einem um die Ohren geworfen werden, wenn es um die Frage geht: Welche Skiunterwäsche ist die richtige für die Piste? Die Regale in den Shops sind gerade zu Beginn der Wintersaison prall gefüllt mit den neuesten Baselayern. 

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Baselayer?

Baselayer haben viele Namen:

  • Funktionsunterwäsche, 
  • Thermo Unterwäsche 
  • Skiunterwäsche 

Sie alle beschreiben ein und dasselbe und zwar die erste Bekleidungsschicht auf der Haut.

Mit Funktionsunterwäsche von Odlo ist's warm und gemütlich

Bei dieser Bekleidungsschicht handelt es sich um kurze, langärmelige Shirts sowie langbeinige, ¾ oder kurze (Unter-) Hosenmodelle und Skisocken. Danach folgen Midlayer und Outer Shell. Jeder Layer übernimmt eine bestimmte Aufgabe:

  • Baselayer/Skiunterwäsche: Feuchtigkeitstransport von der Haut
  • Midlayer: Speicherung der Körperwärme
  • Outer Shell: Schutz vor der Witterung

In Kombination mit anderen Schichten ermöglicht dir das Tragen eines Baselayers, dass du schnell auf Änderungen der Körper- und Umgebungstemperatur reagieren kannst. Die Kombination aus Baselayer und anderen Schichten wie einem Midlayer wird als Zwiebelprinzip oder Layering bezeichnet.

Wie funktioniert Funktionsunterwäsche?

Damit Baselayer Feuchtigkeit von der Haut transportieren kann, braucht es einige Materialeigenschaften: schnelltrocknend, hautverträglich, geruchsneutral, feuchtigkeitsleitend. Dabei wird das Material so verwebt, dass die Faserenden abstehen, wodurch feine Hohlräume zwischen der Haut und dem Baselayer entstehen. Der Schweiß kann nun über Kapillare von Kunstfasern weitergetragen oder über Naturfasern aufgenommen werden. Der feine Zwischenraum speichert die Körperwärme und auf der Haut bleibt ein feiner Schweißfilm zurück, um die Körpertemperatur zu regulieren. Hochwertige Funktionsunterwäsche findest du bei uns im Online Shop.

Ist die Funktion nicht gegeben, besteht das Risiko, dass sich deine Skiunterwäsche mit Schweiß vollsaugt. Das kann beim Sport zum Problem werden:

  • Durchnässte Kleidung weicht die Haut auf, wodurch bei Reibung Blasen entstehen können.
  • Durchnässte Kleidung kühlt ab, sobald die sportliche Betätigung aufhört. Es besteht das Risiko, dass du dich verkühlst.
Funktionsunterwäsche von Odlo

Welches Material ist das beste: Merino vs. Polyester?

Immer wieder wird die Frage nach dem geeignetsten Material gestellt. Auf der einen Seite gibt es Kunstfasern und auf der anderen Seite Naturfasern.

Synthetikfasern

Synthetische Fasern haben eine lineare oder vernetze Faserstruktur und werden in zwei Kategorien unterteilt.

Zum einen gibt es chemisch behandelte Fasern, die aus natürlichen Makromolekülen bestehen. Dazu gehören Beispielsweise Zellulosefasern, aus denen wiederum seidige Stoffe hergestellt werden. Sie sind allerdings nicht so strapazierfähig und sind ungeeignet für den sportlichen Gebrauch.

Reine Synthetikfasern sind die zweite Kategorie. Zu ihnen zählen Stoffe wie Polyester, Polypropylen und Polyamid.

Kunstfasern und ihre Eigenschaften

  • Feuchtigkeitstransport: Im Gegensatz zu natürlichen Fasern wie Merinowolle nehmen synthetische Fasern keine Feuchtigkeit auf. Stattdessen sind Synthetikfasern innen hohl. Diese Kapillaretransportieren die Feuchtigkeit besonders schnell von der Haut weg, was gerade bei sehr stark schwitzenden Personen von Vorteil ist.
  • Geruchsneutralität: Die Oberflächenstruktur einer Synthetikfaser ist glatt, wodurch der Schweiß nicht aufgenommen werden kann. Trifft der Schweiß dann auf andere Bakterien, können sich unangenehme Gerüche bilden. Auf einer mehrtägigen Skitour solltest du die Baselayer daher weit weg hängen.
  • Hautverträglichkeit: synthetische Fasern können chemisch und maschinell besonders fein produziert werden. Die Faserspitzen sind so fein, dass sie auf der Haut ein sehr komfortables Tragegefühl erzeugen.
  • Isolation: Je nach Webtechnik können Baselayer produziert werden, die entweder besonders wärmeisolierend sind oder die Feuchtigkeit besonders gut abtransportieren. Es gibt Baselayer, die Beispielsweise unter den Achseln die Feuchtigkeit schneller abtransportieren, während es an den Nieren warm ist. 
  • Umweltverträglichkeit: Anders als Naturfasern sind Synthetikfasern nicht biologisch abbaubar. Sie müssen recycelt werden.
  • Stabilität: Synthetikfasern sind sehr formstabil, wodurch sie auch nach mehreren Waschgängen und Touren unverändert bleiben.

Naturfasern

Als Naturfasern gelten Fasern, die einen natürlichen (pflanzlichen, tierischen oder mineralischen) Ursprung haben und ohne chemische Verfahren eingesetzt werden können. Dazu gehören beispielsweise Baum- oder Merinowolle. Für Baselayer werden feine Naturfasern wie die des Merinoschafs verwendet.

Wie gemütlich

Eigenschaften von Naturfasern (Merino)

  • Hautverträglichkeit: Durch ihren geringen Faserquerschnitt (14 – 21 Mikron) pieksen die Faserenden nicht auf der Haut.
  • Feuchtigkeitstransport: Naturfasern absorbieren die Feuchtigkeit. Nach und nach verdunstet die Feuchtigkeit aus dem Material. Merinowolle kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, bevor es sich nass anfühlt.
  • Geruchsneutral: Die Oberfläche einer Naturfaser ist schuppig, wodurch der Schweiß aufgenommen werden kann, ohne mit geruchsbildenden Bakterien in Kontakt zu kommen. Baselayer aus Merino sind daher eine gute Wahl für lange Touren.
  • Isolation: Die Faser der Merinowolle bildet sehr viele Verästelungen, wodurch viele Luftkammern entstehen. Diese Lufteinschlüsse speichern die Körperwärme.
  • Umweltverträglichkeit: Naturfasern sind biologisch abbaubar. Achte beim Kauf deiner Merinowolle darauf, dass diese Mulesing-free ist!
  • Stabilität: Anders als Synthetikfasern können Naturfasern nach einer gewissen Zeit die Form verlieren.

Synthetik- und Naturfasern zu Mischgewebe vereint

Neben den bereits erwähnten Materialien greifen viele Marken vermehrt auf Mischformen zurück, wodurch sie die Vorteile von synthetischen Fasern mit natürlichen Fasern kombinieren. So kann beispielsweise Thermounterwäsche, die sonst nur aus Merinowolle besteht, durch die Hinzugabe von Polyester formstabiler gemacht oder der Feuchtigkeitstransport verbessert werden.

Und die wärmste Faser?

Zu den wärmsten Fasern zählt die Alpakawolle. Ihre Fasern sind zwar genauso fein wie die des Merinoschafs, weisen aber andere Eigenschaften auf. Beispielsweise gibt sie nur sehr langsam Feuchtigkeit ab und eignet sich nicht für sportliche Zwecke. Somit bleibt die Wolle des Merinoschafes die wärmste Faser für den sportlichen Einsatz.

Frau in Funktionsunterwäsche

Wie Skiunterwäsche waschen?

Nach einer gewissen Zeit beginnen sowohl Natur- wie auch Synthetikfasern unangenehm zu riechen, also ab in die Waschmaschine. Beide Stoffe dürfen nur mit niedrigen Temperaturen gewaschen werden. Alles über 60 Grad führt dazu, dass sich der Stoff zusammenzieht. Vergewissere dich vorab durch die Hersteller:innenangaben.

Baselayer aus Merinowolle

  • Waschtemperatur: 30 – 40 Grad
  • Schleudern: max. 600 Umdrehungen
  • Waschmittel: Wollwaschmittel. Keine Bleichmittel oder Weichspüler
  • Sonstiges: Wäsche auf links drehen, um Aufdrucke zu schützen.
  • Trocknen: idealerweise an der frischen Luft. Wenn nötig, nur im Schongang im Trockner.

Baselayer aus Synthetikfasern

  • Waschtemperatur: 40 Grad
  • Schleudern: max. 600 Umdrehungen
  • Waschmittel: Feinwaschmittel; Zugabe von Weichspüler möglich
  • Sonstiges: Wäsche auf links drehen, um Aufdrucke zu schützen.
  • Trocknen: Idealerweise an der frischen Luft. Wenn nötig, nur im Schongang im Trockner.

Wie eng muss ein Baselayer anliegen?

Auf gar keinen Fall sollte ein Baselayer zu groß und damit zu luftig sein. Das Risiko besteht darin, dass der Schweiß nicht effektiv aufgenommen oder abtransportiert werden kann. Auch ist der Abstand zwischen Haut und Material zu groß, wodurch die Körperwärme nicht gespeichert werden kann.

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