Rennrad sicher beherrschen: Fahrtechnik-Tipps für Einsteiger & Fortgeschrittene

Die beiden machen eine Rennradtour bei untergehender Sonne.

Mit dem Rennrad ist man bedeutend schneller unterwegs als mit dem Mountainbike oder mit dem Gravelbike. Hier die besten Tipps für deine Sicherheit.

Die hohe Geschwindigkeit und der Umstand, dass man sich meist auf Asphaltstraßen mitten im Autoverkehr bewegt, bedingen eine möglichst gute Fahrtechnik, um sicher den Rennradsport ausüben zu können.

Richtige Sitzposition & Haltung auf dem Rennrad

Halte den Oberkörper ruhig, um möglichst viel Energie zu sparen. Die Ellbogen sind leicht gebeugt für eine bessere Kontrolle und eine permanente Stoßdämpfung. Eine flache Position bringt einen geringen Luftwiderstand.

Handposition: So greifst du richtig beim Rennradfahren

Am Rennrad hast du drei verschiedene Positionen des Greifens am Lenker. Meistens bleiben die Hände an den Bremshebeln, die ja auch gleichzeitig die Schalthebel sind. So bist du flexibel und kannst schnell reagieren, schalten und vor allem bremsen. Diese Position sollte komfortabel sein, ansonsten geh zum Bikefitting und ändere die Vorbaulänge.
Am Berg oder in offenen Flachpassagen mit wenig Verkehr sind die Hände am geraden Oberlenker. Hier fährst du aufrechter und natürlich noch entspannter.
Die schnellste Variante ist der Griff am Unterlenker (Marco Pantani lässt grüßen!). Dies wird meist im Rennmodus verwendet, weil man deutlich aerodynamischer unterwegs ist.

Die beiden machen eine Rennradtour bei untergehender Sonne.

Trittfrequenz: Wie du effizienter pedalierst

Der runde Tritt ist symptomatisch für ein effizientes Rennradfahren, konkret soll man das Pedal nicht nur drücken, sondern auch ziehen; dafür sind natürlich Klickpedale erforderlich, zu denen wir unbedingt raten. Die meisten Rennradfahrer treten mit einer Trittfrequenz von ca. 90 Umdrehungen pro Minute, dies schont die Muskulatur und verbessert so die Ausdauer. Eine gleichmäßige Druckverteilung vermeidet unnötige Energieverluste.

Kurventechnik: Sicher und schnell durch jede Kurve

Hier wird’s spannend, weil die hohen Geschwindigkeiten eine möglichst perfekte Kurventechnik einfordern. Das Wichtigste ist die Blickführung: Schau immer da hin, wo du hinwillst, nicht direkt vor das Vorderrad. Das Außenpedal geht nach unten, das Gewicht wird aufs Außenpedal gelegt, die Folge ist ein perfekter Grip in der Kurve. Das Innenknie wird leicht nach außen gestreckt, dies stabilisiert die Linie. Und ebenfalls wichtig: Vor dem Einlenken bremsen! In der Kurve an sich wird nicht mehr gebremst bzw. nur mehr minimal korrigiert.

Eine einsame Straße in den Bergen bei Sonnenuntergang mit zwei Rennradfahrern.

Richtig bremsen auf dem Rennrad

Mit beiden Bremsen bremsen, dabei die vordere Bremse stärker dosieren. Nie abrupt bremsen, besonders in Kurven und auf nassen Straßen. Verwende die Zwei-Finger-Technik am Bremshebel für mehr Kontrolle: Dabei liegen Zeige- und Mittelfinger auf dem Bremshebel, während die anderen Finger am Lenker bleiben.

Bergauf & bergab: Rennrad-Technik für Anstieg und Abfahrt

Bergauf fahr sitzend mit ruhigem Tritt, das Gewicht soll zentriert oder bei steilen Straßen leicht nach vorne verlagert werden. Zur Entlastung geh in den Wiegetritt, um den Körper zu entlasten.
Bergab ist ein tiefer Schwerpunkt von Vorteil, d.h. Oberkörper tief, Hände in den Rennlenker und mit zwei Fingern immer an den Bremsgriffen. Bleib abwärts immer am Sattel sitzen, um jederzeit die Kontrolle über das Rennrad zu haben. Selbst der Weltverband UCI hat bei den Profis das Sitzen am Oberrohr bzw. hinterm Sattel seit April 2021 verboten.

Windschatten fahren: Energie sparen durch richtiges Positionieren

Unfassbare 30 % der Energie sparst du dir im Flachen, wenn du im Windschatten fährst. Taste dich aber behutsam ran und wahre Abstand zum Vordermann - zu Beginn ca. 50 cm, später weniger. Bleib fokussiert und sehr konzentriert, vermeide vor allem plötzliche Richtungswechsel. In der Gruppe immer Handzeichen gegeben, um die Radkollegen zu informieren.

Kraft sparen im Windschatten beim Rennradfahren.

Fahren bei Nässe: Fahrtechnik-Tipps für Regen und rutschige Straßen

Senke den Reifendruck für mehr Grip! Die heute gefahrenen Reifenbreiten bewegen sich im Hobbybereich meist zwischen 28 und 32mm, der Luftdruck ist dabei nicht mehr so hoch wie früher bei wesentlich schmäleren Reifen. Meist reichen heute 5-6 bar aus. Vermeide abrupte Lenk- und Bremsmanöver, um nicht auszurutschen. Vermeide das Überfahren von Metallteilen, Markierungen und Kopfsteinpflaster, da diese meist sehr rutschig sind.

Balance üben: So verbesserst du deine Technik auf dem Rennrad

Um die Balance zu üben, probiere mit Klickpedalen das einbeinige Fahren – das trainiert den runden Tritt, weil man automatisch immer auch ziehen muss. Der Slalom auf engem Raum hilft bei der Radkontrolle in technischen Passagen. Übe auch das freihändige Fahren, da man unterwegs immer wieder mal die Hände für die Verpflegung oder fürs Anziehen uns Ausziehen von Kleidung braucht.

Ein Rennradfahrer schaut auf dem Rad zu uns zurück. Sind wir zu langsam?

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