Was wäre der Sommer ohne Sonne, Meer, Strand und den passenden Bikini? Das Kleidungsstück, das Mann und Frau heute bei der Strandmode als selbstverständlich empfinden, begann seine Erfolgsgeschichte allerdings eher zögerlich. Die zwei kleinen Stückchen Stoff sorgten anfangs erst einmal für einen handfesten Skandal: Frauen konnten am Strand sogar verhaftet werden, wenn sie zu viel nackte Haut zeigten. Obwohl bereits um 1900 zweiteilige Bademode existierte, schlug die Geburtsstunde des modernen Bikinis erst 1946. Insgesamt vier Dreiecke Stoff machten das Kleidungsstück aus, zwei Dreiecke bedeckten die Brust, zwei weitere durch eine Kordel verbunden den Po. Sein Erfinder Louis Réard musste jedoch eine Nackttänzerin engagieren, da sich zu jener Zeit kein Model an die zu jener Zeit als sündig betrachtete Bademode herantraute. Es mussten noch etwa zwanzig Jahre verstreichen, ehe der Bikini seinen Siegeszug antreten konnte: Das nach dem Bikini-Atoll benannte Kleidungsstück verschwand nach den 40ern relativ schnell wieder in der Versenkung, weder Film noch Mode unterstützten das Tragen des Bikinis in der Öffentlichkeit. Schauspielerinnen wie Marylin Monroe blieben in den 50er Jahren Ausnahmeerscheinungen, die sich mit dem Zweiteiler ablichten ließen. Erst mit den 60er Jahren setzte ein erstes Umdenken ein. Unvergessen blieb beispielsweise Ursula Andress' Auftritt in einem weißen Bikini, als sie vor Sean Connery erstmals aus dem Meer auftauchte. Ihr Dr.-No-Bikini schrieb nicht nur Filmgeschichte, der Name ist auch heute noch in Gebrauch für einen Bikini, den man mit einem Gürtel ums Höschen trägt.