Bodyweight-Training: Wie sinnvoll ist das Workout ohne Geräte?

Die Plank Position als perfekte Übung für das Bodyweight Training.

Keine Geräte, keine Gewichte, kein Studio – und trotzdem effektiv? Bodyweight-Training, also das Training mit dem eigenen Körpergewicht, erlebt seit einiger Zeit ein echtes Comeback.

Was lange als „Light-Version“ des Krafttrainings galt, wird heute als funktionelles, flexibles und vor allem alltagstaugliches Trainingskonzept gefeiert – nicht nur von Einsteigern, sondern auch von ambitionierten Sportlern.

Training ohne Geräte – was spricht dafür?

Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Du brauchst nichts außer deinen Körper und etwas Motivation. Kein Studio, kein Abo, keine Öffnungszeiten. Gerade für Eltern, Vielbeschäftigte oder Vielreisende ist das ein echter Gamechanger. Denn wer mit dem eigenen Gewicht arbeitet, kann jederzeit und überall trainieren. Auch schlechtes Wetter oder geschlossene Studios sind keine Ausreden mehr. Zusätzlich punktet das Training mit hoher Alltagstauglichkeit: Übungen wie Kniebeugen, Liegestütze oder Planks sind nicht nur einfach zu lernen, sie kräftigen vor allem jene Bereiche des Körpers, die uns im Alltag stabil und beweglich halten – wie die Rumpf- und Rückenmuskulatur. Im Gegensatz zu isolierten Übungen an Fitnessgeräten werden beim Bodyweight-Training Muskelgruppen im Verbund angesprochen, was zu mehr Körperspannung und einer besseren Bewegungskontrolle führt.

Auch kurz ist effektiv und fordernd

Bodyweight-Einheiten sind oft knackig und kurz und lassen sich somit gut in den vollen Terminkalender vieler Hobbysportler integrieren. Kurze Workouts sind zwar kein Muss, haben sich in der Praxis aber bewährt, weil sie das Herz-Kreislauf-System durch kurze Pausen zwischen den Übungen anregen und so den Kalorienverbrauch deutlich steigern. Ähnlich wie beim Intervalltraining werden dadurch Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer effektiv trainiert. Gleichzeitig empfiehlt es sich, diese intensiven Einheiten durch klassisches Ausdauertraining zu ergänzen, denn eine gute aerobe Kapazität ist Voraussetzung für einen fitten Lebensstil und ermöglicht erst ein wirksames (Kraft-)training. Umgekehrt profitieren ambitionierte Ausdauersportler vom gezielten Kraft- und Stabilitätstraining mit dem eigenen Körpergewicht. Gerade für Menschen ab dem 30. Lebensjahr ist das besonders wichtig, denn ohne entsprechendes Training nimmt die Körperkraft kontinuierlich ab – was oft zu Fehlhaltungen und chronischen Schmerzen führen kann. Bodyweight-Training setzt funktionelle Kraftreize, die sich leicht in den Alltag einbauen lassen.

Zwei Personen beim Bodyweight Training.

So trainierst du ohne Equipment sinnvoll

Wer langfristig Erfolge sehen will, sollte auch beim Bodyweight-Training auf Struktur achten. Diese fünf Prinzipien helfen dir dabei:

  1. Grundlagen beherrschen
    Fokus auf Bewegungsmuster wie Drücken, Ziehen, Stabilisieren, Drehen. Wer technisch sauber startet, legt die Basis für späteres Fortschreiten.

  2. Skalierung nutzen
    Indem du Übungen abwandelst – etwa durch einbeinige statt beidbeinige Ausführung oder durch Tempoveränderungen – kannst du den Schwierigkeitsgrad gezielt steigern.

  3. Intensität variieren
    Je nach Ziel kannst du die Intensität variieren – z. B. durch kürzere Pausen, mehr Wiederholungen oder ein höheres Tempo. So trainierst du gezielt Kraft, Ausdauer oder das Herz-Kreislauf-System.

  4. Regelmäßigkeit & Progression
    Beginne, besonders als Einsteiger, mit zwei Einheiten pro Woche und steigere dich langsam. Passe Intensität, Umfang und Erholungsphasen schrittweise an.

  5. Umgebung nutzen
    Geländer, Parkbänke, Treppen oder Spielplätze helfen dir, das Training abwechslungsreich zu gestalten.

Was Bodyweight-Training kann und was nicht

Trotz aller Vorteile stößt das Training ohne Equipment irgendwann an Grenzen. Zwar lassen sich viele Übungen progressiv steigern, doch insbesondere bei Zugbewegungen wie Klimmzügen oder Ruderübungen fehlt oft der nötige Widerstand. In solchen Fällen können Tools wie Widerstandsbänder oder Schlingentrainer sinnvoll unterstützen. Auch bei starkem Übergewicht ist Bodyweight-Training nicht immer die erste Wahl, da die Gelenkbelastung durch das eigene Gewicht sehr hoch sein kann. Hier empfiehlt sich ein individuelles Einstiegsprogramm, idealerweise begleitet durch erfahrene Trainer:innen.

Hier wird das Bodyweight Training mit einem Widerstandsband unterstützt.

Sinnvoll, funktionell, unkompliziert

Bodyweight-Training ist weit mehr als ein Trend – es ist ein durchdachtes, funktionelles System, das den Körper ganzheitlich stärkt. Es verbessert die Beweglichkeit, fördert die Haltung, stabilisiert den Rumpf und spart Zeit, Geld und Wege. Wer regelmäßig, korrekt und variantenreich trainiert, wird schnell Fortschritte spüren – egal ob im Alltag, beim Laufen oder im Outdoor-Sport. Und das Beste: Dein eigenes Fitnessstudio hast du immer dabei.

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