Welches Bike passt zu mir? Fahrradtypen im Detail

Mit dem Gravelbike mitten in der Natur.

Du willst dir ein neues Fahrrad kaufen, aber die Auswahl überfordert dich? Mountainbike, Gravelbike, Rennrad, Trekkingrad, Citybike oder E-Bike – die Vielfalt ist riesig, und jedes Modell hat seine eigenen Stärken.

Doch welches Rad passt wirklich zu dir, deinem Fahrstil und deinem Alltag? In diesem Ratgeber erfährst du, welche Unterkategorien es gibt, wofür welches Bike geeignet ist und auf welche Ausstattungsmerkmale du achten solltest.

Mountainbike (MTB)

Mountainbikes sind die erste Wahl, wenn du am liebsten abseits befestigter Straßen unterwegs bist. Mit ihren breiten Reifen, robusten Rahmen und der leistungsstarken Federung sind sie für Gelände, Trails und steile Abfahrten gemacht. Innerhalb der MTBs gibt es verschiedene Unterkategorien, die sich stark in Federweg, Geometrie und Einsatzzweck unterscheiden.

  • Cross-Country-Mountainbikes (XC) sind auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt. Sie sind leicht, haben wenig Federweg (meist 100 bis 120 Millimeter) und eignen sich besonders für Marathon-Rennen oder schnelle Touren.

  • Trail-Bikes dagegen sind vielseitige Allrounder, die sich auf Asphalt noch ordentlich fahren lassen, aber vor allem auf leichten bis mittelschweren Trails Spaß machen.

  • Wer es technischer mag, greift zum Enduro-Bike, das mit 150 bis 170 Millimetern Federweg und einer robusten Geometrie für anspruchsvolle Abfahrten optimiert ist. Für extremes Downhill-Fahren gibt es spezielle Downhill-Bikes, die fast ausschließlich für Bikeparks geeignet sind.

  • Eine Sonderstellung nehmen Fatbikes ein: Mit ihren extrabreiten Reifen sind sie ideal für Schnee, Sand oder andere lose Untergründe, aber im Alltag nur bedingt praktisch.

Bei der Ausstattung solltest du auf die Art der Federung achten. Ein Hardtail hat nur vorne eine Federgabel und ist leichter sowie wartungsärmer, während ein Fully mit zusätzlicher Hinterbaufederung mehr Komfort und Kontrolle auf schwierigen Trails bietet. Auch bei den Bremsen solltest du nicht sparen: Hydraulische Scheibenbremsen sind mittlerweile Standard und sorgen für optimale Sicherheit. Moderne MTBs setzen außerdem häufig auf 1x12-Schaltungen, die große Übersetzungsbandbreiten bieten und gleichzeitig wartungsarm und leichter sind.

Rennrad

Wenn Geschwindigkeit und Leichtbau für dich an erster Stelle stehen, ist das Rennrad die richtige Wahl. Diese Räder sind für glatte Straßen optimiert, besitzen extrem leichte Rahmen, schmale Reifen und eine sportliche Sitzposition. Sie eignen sich perfekt für lange Distanzen, intensives Training und ambitionierte Touren. Je nach Einsatzzweck unterscheiden sich Rennräder deutlich:

  • Aero-Rennräder sind auf maximale Aerodynamik ausgelegt und daher besonders bei Wettkampffahrern beliebt.

  • Endurance- oder auch Allround-Rennräder bieten dagegen mehr Komfort für lange Distanzen: Sie haben eine aufrechtere Sitzposition und etwas breitere Reifen, was Vibrationen besser abfedert.

Bei der Ausstattung spielt das Rahmenmaterial eine große Rolle. Carbon ist sehr leicht und sorgt für ein sportliches Fahrgefühl, ist aber vergleichsweise teuer. Aluminium bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist für die meisten Einsteiger ideal. Scheibenbremsen sind mittlerweile Standard, weil sie zuverlässiger bremsen – auch bei Regen. Außerdem solltest du auf die Reifenbreite achten: Während früher 23 Millimeter Standard waren, setzen viele Fahrer heute auf 28 bis 34 Millimeter für mehr Komfort ohne großen Geschwindigkeitsverlust.

Ein Mann und eine Frau fahren Rennrad auf einer Straße.

Gravelbike

Das Gravelbike ist der Alleskönner unter den modernen Fahrrädern. Es kombiniert die Sportlichkeit eines Rennrads mit der Robustheit eines Mountainbikes und ist ideal, wenn du flexibel zwischen Asphalt, Schotter und Waldwegen wechseln möchtest. Mit einer entspannteren Geometrie und breiteren Reifen bietet es mehr Komfort und Kontrolle als klassische Rennräder, bleibt dabei aber schneller und leichter als Mountainbikes. Auch beim Gravelbike gibt es verschiedene Spezialisierungen:

  • Allround-Gravelbikes eignen sich hervorragend für Pendler und Freizeitfahrer, die ein vielseitiges Rad suchen.

  • Race-Gravelbikes sind leichter, sportlicher und aerodynamischer.

  • Bikepacking-Gravelbikes hingegen sind für lange Touren und Reisen konzipiert und bieten zahlreiche Ösen für Taschen, Flaschenhalter und Zubehör.

Ausstattungstechnisch solltest du auf die Reifenbreite achten. Gravelreifen sind in der Regel zwischen 35 und 50 Millimetern breit und oft tubeless-fähig, was Pannenrisiken reduziert. Hydraulische Scheibenbremsen sind Standard, da sie bei jedem Wetter zuverlässig bremsen. Viele Modelle bieten außerdem Montagemöglichkeiten für Gepäckträger und Taschen, was sie besonders interessant für Bikepacking macht.

Trekkingbike

Wenn du ein Rad suchst, das dich zuverlässig durch den Alltag begleitet, dich aber auch auf langen Touren nicht im Stich lässt, ist ein Trekkingbike die richtige Wahl. Es verbindet Komfort mit Vielseitigkeit und eignet sich sowohl für den Arbeitsweg als auch für ausgedehnte Radtouren.

Trekkingräder sind oft serienmäßig mit allem ausgestattet, was du im Alltag brauchst: Schutzbleche, Lichtanlage, Gepäckträger und Seitenständer gehören fast immer dazu. Eine neuere Entwicklung sind sogenannte SUV-Trekkingbikes, die breitere Reifen und oft eine Federgabel besitzen, um auch auf unbefestigten Wegen komfortabel zu bleiben.

Bei der Schaltung kannst du zwischen klassischer Kettenschaltung und wartungsarmer Nabenschaltung wählen. Ergonomische Griffe, bequeme Sättel und eine angenehme Sitzposition machen diese Räder besonders komfortabel.

Citybike

Citybikes sind ideal für alle, die sich in der Stadt bewegen. Sie sind komfortabel, wartungsarm und perfekt für kurze Wege, Einkäufe oder spontane Ausflüge. Die aufrechte Sitzposition sorgt für Übersicht im Straßenverkehr und macht die Fahrt besonders angenehm. Es gibt verschiedene Varianten:

  • Klassische Hollandräder bieten maximalen Komfort und eine zeitlose Optik.

  • Urban Bikes sind sportlicher und leichter gebaut.

  • Singlespeed- oder Fixie-Bikes sind minimalistische Stadträder, die mit nur einem Gang auskommen und dadurch besonders wartungsarm sind.

Bei der Ausstattung setzen Citybikes meist auf Nabenschaltungen mit drei bis acht Gängen. Schutzbleche, Körbe und Gepäckträger sind oft serienmäßig, und viele Modelle bieten Rücktrittbremsen für zusätzlichen Komfort.

E-Bikes

E-Bikes haben in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt und sind heute in fast allen Kategorien erhältlich – vom E-Mountainbike über das E-Trekkingbike bis hin zum kompakten E-Citybike. Sie sind perfekt, wenn du längere Strecken zurücklegen möchtest, viel Gepäck transportierst oder einfach entspannter fahren willst.

Die meisten modernen E-Bikes nutzen Mittelmotoren, die für ein natürliches Fahrgefühl sorgen. Marken wie Bosch, Shimano und Brose gehören zu den Marktführern. Die Akku-Kapazität liegt in der Regel zwischen 500 und 750 Wattstunden, was Reichweiten von 60 bis 150 Kilometern ermöglicht – abhängig vom Fahrmodus und Gelände. Hydraulische Scheibenbremsen sind hier ein Muss, weil das höhere Gewicht eine stärkere Bremsleistung erfordert.

Eine Pause mit E-Mountainbikes im Wald.

Entscheidungshilfe: Welches Bike passt zu dir?

Wenn du dir unsicher bist, welches Bike zu dir passt, beantworte folgende Fragen:

Frage

Wo fährst du am meisten?

Trails & Berge → MTB

Straße → Rennrad

Straße + Schotter → Gravel

Stadt/Alltag → Trekking/City

Wie sportlich bist du?

Sehr → Rennrad/MTB

Mittel → Gravelbike

Eher entspannt → Trekking/City

Komfort pur →
E-Bike

Brauchst du Gepäckoptionen?

Viel → Trekkingrad

Wenig → Rennrad

Bikepacking → Gravel

Einkäufe → Lastenrad

Das perfekte Fahrrad gibt es nicht – das perfekte Bike für dich allerdings schon. Überlege dir, wo du am meisten fährst, wie sportlich du unterwegs bist und welche Ausstattung für dich wichtig ist. Nimm dir die Zeit, verschiedene Modelle zu testen, denn nichts ersetzt das eigene Fahrgefühl.

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