Der passende Ski gefunden

Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 7 Minuten

Welche Ski gibt es und welcher Skityp passt zu mir?

Die Tage werden wieder kürzer und bald sehen wir aus dem Fenster wieder die ersten weißen Gipfel. Es wird Zeit, um auch für unseren Blog die erste Wintersaison einzuläuten. Über die nächsten Wochen und Monate wollen wir euch wie bereits den Sommer über mit nützlichen Infos rund um die kalte Jahreszeit versorgen.

Geht man im Winter durch unser Zentrallager fällt eines auf: rechts Ski, links Ski, oben Ski und da hinten noch ein Snowboard… ah ne, doch nicht, nur ein fetter Powderski. Das Thema Ski liegt uns offensichtlich am Herzen und aus diesem Grund starten wir den ersten Winterblogbeitrag auch genau zu diesem Thema. Also schnell noch ein paar Lebkuchen holen und eine heiße Schokolade eingießen, denn heute geht es um das ABC der Skiwelt. Wir wollen dir zeigen, welche Skiarten es überhaupt auf dem Markt gibt, was sie ausmachen und für wen sie geeignet sind. Aber keine Angst: Wir werden heute noch nicht mit Begriffen wie Rocker oder Full Camber um uns werfen!

Selbst wenn du nicht vor der Entscheidung stehst, dir ein neues Modell zuzulegen, kannst du, wenn es dir wieder im großen Zeh juckt in einen Rent Shop im Tal gehen und du weißt, nach welchen Skitypen du zukünftig fragen kannst – wir zeigen dir heute, welcher Skityp zu dir passt.

Inhaltsverzeichnis

Welche Ski bzw. welche Skitypen gibt es?

Im folgenden Absatz werden wir dir die gängigen Skiarten vorstellen. Im gleichen Atemzug bekommst du ein Gefühl dafür, ob du dich mit den Eigenschaften des Skis identifiziert, oder ob andere Skitypen dir mehr zusagen:

Slalom Carver

Eine der bekanntesten Skikategorien sind die Slalom Carver. Wer kurze Schwünge liebt und den Tag auf der Piste verbringt, findet unter den Slalom Carvern einen treuen Gefährten. Einen Slalom Carver erkennst du in erste Linie an seiner Länge. Der verhältnismäßig kurze Ski ermöglicht das Fahren kurzer Radien (Kurven), setzt auf der anderen Seite jedoch auch ein wenig Erfahrung voraus. Du kannst diese Art von Ski problemlos den ganzen Tag fahren, musst dir nur im Klaren darüber sein, dass er bei langen Schwüngen Defizite aufweist und nicht dafür ausgelegt ist, mit Top Speed den Hang runter zu stürzen. Die Mittelbreite von Slalom Carver liegt zwischen 60-70 mm.

Race Carver

Carving! Das, wovon alle zu schwärmen scheinen. Aber was steckt dahinter? Das genaue Gegenteil zum Slalom Carver sind die Race Carver. Mit ihrer taillierten Bauweise ähneln sie zwar den Slalommodellen, im Gegensatz zu ihnen sind sie jedoch länger. Auch sie fühlen sich auf der Piste am wohlsten, sind aber für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Auch die Radien, die du mit ihnen fahren kannst, sind um einiges größer. Wenn du es liebst, Kurven auszufahren, dann könntest du hier fündig werden. Wie beim Slalom Carver wird jedoch auch beim Race Carver einiges an Technik und Erfahrung vorausgesetzt. Die Mittelbreite von Race Carvern liegt bei 70-75mm

Schnell die Skipiste hinunter

Sport Carver

Wenn du dir nicht vom Ski bestimmen lassen willst, ob heute lange oder kurz Schwünge auf dem Stundenplan stehen, bietet ein Sport Carver einen Kompromiss aus beiden Welten. Mit ihm kannst du lange wie kurze Schwünge auf der Piste ausfahren. Du solltest dir allerdings bewusst sein, dass der Ski sowohl beim langen als auch beim kurzen Schwung irgendwann an seine Grenzen stößt. Wenn du also für jede Situation auf der Piste gewappnet sein willst – here you go. Die Eierlegende-Wollmilchsau, die zu jedem Skifahrer und zu jeder Skifahrerin passt

Allmountain (Allround) Ski

Piste ja, aber wenn der Pulverschnee im Morgenlicht glitzert, soll ein Ausflug in den Pulverschnee auch möglich sein! Wenn das deine Worte sind, findest du unter den Allmountain Ski die passende Allzweckwaffe. Ein Ski, welcher auch im Tiefschnee performt, hat eine breitere Taillierung als ein reiner Pistenski (ca. 90 mm – 103 mm), was sich im Umkehrschluss auch auf die Performance auf der Piste auswirkt. Er wird nicht ganz so verspielt und aggressiv sein wie ein Sport Carver. Ein Allmountain Ski ist wie der Name schon sagt am ganzen Berg mindestens ok und im besten Fall gut. 

Freeride & Powder Ski

Du willst bis zum Hals im Schnee stecken und kennst dich mit den Gefahren abseits der Piste aus – bzw. hast vor, dich diesem Thema anzunehmen? Dann lies genau hier weiter! Freeride oder Powder Ski sind für den Einsatz neben der Piste ausgelegt. Wenn dir ein Allmountain Ski schon breit vorkommt, wirst du beim Blick auf einen Powderski vermutlich im ersten Moment an ein Snowboard denken. Mit einem Mittelfuß bzw. einer Taillierung von bis zu 125 mm wirken die Ski im ersten Moment einschüchternd. Um dem Fahrer oder der Fahrerin genug Auftrieb zu geben, sind Powder Ski neben ihrer Breite auch noch ein gutes Stück länger als vergleichbare Pistenski. Neben der richtigen Breite kannst du darüber hinaus noch über die Form deines Tiefschnee Skis entscheiden: Ein Twintip bspw. ist ein vorne und hinten aufgebogener Ski, der dich im Tiefschnee rückwärts wie vorwärts fahren lässt. Wundere dich aber nicht, wenn dein Freeride Ski auf der Piste deutlich schlechter arbeitet – sprich, du viel mehr Kraft benötigst um bspw. einen Schwung einzuleiten – als Skitypen, die für die Piste geeignet sind. Es braucht einfach weniger Kraft, einen Race Carver mit einer 75er Taillierung auf die Kante zu stellen als ein 180 mm Tiefschnee-Monster.

Trick mit den Freeride Skiern

Tourenski

Dir reicht es nicht nur, den Berg hinabzufahren? Du willst den Berg auch aus eigener Kraft erklimmen? Passt, dann solltest du dich nach einem geeigneten Touring Set umschauen und dir unsere Touringski mal genauer anschauen. Grundsätzlich kannst du natürlich jeden Ski als Touringski fahren, da das Entscheidende eine Skitouringbindung ist, welche über einen Walkmodus verfügen. Tourenski, die als solche ausgegeben werden, sind in der Regel leichter, wodurch du beim Gehen weniger schnell ermüdest und dir die Kraft für die Abfahrt erhalten bleibt. Touringski können grob gesagt in drei Bereiche unterteilt werden:

Mit den Tourenski den Berg hinauf
  • Race-/auftiegsorientierte Touringski: Die Exoten unter den Tourern sind die raceorientierten Touringski. Sie sind schmal und kurz (bis 84 mm), wodurch sie sehr leicht und einfach in der Handhabung bei Spitzkehren sind Allerdings haben sie klare Defizite in der Abfahrt.
  • Klassischer Touringski: Die klassischen Allround Touringski haben meist eine Mittelbreite von 84-90 mm und eignen sich damit für Genusstouren im einfachen, freien Gelände sowie Pistenabfahrten.
  • Allmountain Tourenski: Die Allmountain Tourenski sind besten Allrounder für viele Skitouren. Mit einer Mittelbreite zwischen 90 - 105 mm eignen sie sich für Touren auf der Piste und im Gelände. Mit ihnen kannst du es auch im Gelände richtig krachen lassen.
  • Freetouring/Freetourer/ Freeride Tourenski: Modelle mit einer größeren Mittelbreite ab 105 mm werden als Freetouring-Ski bezeichnet. Dank der größeren Mittelbreite verleihen sie viel Auftrieb in tiefem Schnee. Sie sind allerdings auch schwerer und haben ein Profil, welches meist ausschließlich für Fahrten im Gelände ausgelegt ist.

Schmal und leicht hört sich im ersten Moment immer gut an! Bedenke jedoch, dass Gewicht zum Teil auch stabilisiert. Hier gilt es den richtigen Mix aus Bergauf- und Abfahrtsperfomance für deine Touren herauszufinden.

Lady Ski

Ski mit der Bezeichnung Lady Ski sind nichts anderes als Modelle für Frauen unabhängig ihres Alters oder Könnens. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen, welche häufig für den männlichen Körperbau konzipiert werden, haben Lady Ski meist einen (Bindungs-)Montagepunkt, welcher weiter vorne liegt. Diese Konstruktion ermöglicht es Frauen, bei geringerem Körpergewicht ähnlich viel Druck auf den Ski zu bringen.

Freestyle Ski

Du willst den ganzen Tag im Park verbringen, Rails oder Kicker fahren und das am liebsten vorwärts wie rückwärts? Dann schau bei den Freestyle Ski vorbei. Ski dieser Kategorie gibt es meist nur als Twintips, sprich hinten wie vorne aufgebogen, was das rückwärts bzw. switch Fahren erleichtert. Auch sind die Modelle meist kürzer, was das Rotieren in der Luft erleichtert. Ein Vorteil hier: Du wirst vermutlich nie scharfe Kanten im Park brauchen und sparst dir zumindest einen Teil des Skiservices. 

So das war's erst einmal aus dem Skilexikon. Du hast einen kleinen Überblick über die gängigen Skitypen bekommen. Die Feinauswahl ist wiederum von weiteren Faktoren wie deiner Körpergröße, dem Gewicht und deinem Fahrstil abhängig – dazu aber zu einem anderen Zeitpunkt mehr. In Zukunft werden wir uns vielen Themen widmen und hoffen, auch einige deiner Fragen klären zu können. Bis zum nächsten Mal.

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