Mit der richtigen Skibekleidung auf der Piste unterwegs

Autor: Ole Kliem | Lesezeit: 7 Minuten

Worauf achten beim Kauf der richtigen Skibekleidung?

Spätestens, wenn du die Tür hinter dir zuziehst und dir der erste kalte Luftzug unter die Sommerjacke fährt, ist es an der Zeit, einen Blick in die Auswahl der Winterbekleidung zu werfen. Noch schlimmer, wenn in der Nacht zum Wochenende 30 cm Neuschnee angesagt sind und du feststellst, dass die Skijacke nach Jahren als Staubfänger nur noch bauchfrei getragen werden kann. Um dem Szenario vorzubeugen, wollen wir dir heute zeigen, worauf es beim Kauf der richtigen Skibekleidung ankommt.

Inhaltsverzeichnis

Funktionalität vs. Aussehen

In Puncto Outdoorbekleidung müssen wir wohl niemandem mehr predigen, dass die Funktionalität vor dem Aussehen der Skibekleidung steht. Uns ist jedoch auch klar, dass du deine Skijacke nicht anziehen wirst, wenn sie dir einfach nicht gefällt. Natürlich lassen sich immer Kompromisse finden, doch wenn du bei Minusgraden mit den Ski auf der Piste zwar super aussiehst aber dennoch frierst, bist du den Kompromiss an der falschen Stelle deiner Skibekleidung eingegangen.

Die richtige Passform deiner Skijacke

Schau in erster Linie darauf, dass deine Skijacke alle Kriterien für den perfekten Sitz erfüllt. 

Worauf kommt es bei der idealen Skijacke an
  • Die Ärmel sollten in jeder Position lang genug sein und einen Abschluss mit deinen Handschuhen bilden, sodass sich beim Ritt auf der Piste kein Schnee in die Ärmel verirrt. Klettverschlüsse z.B können zusätzlich dafür sorgen, dass kein Schnee in Skijackeninnere gelangt.
  • Was für die Ärmel gilt, sollte natürlich auch für die Jackenlänge an sich gelten. Sprich, wenn du dich aufrecht hinstellst oder in die Skihocke gehst, sollten weder dein ausgeprägtes Sixpack noch die stählerne Rückenmuskulatur zum Vorschein kommen!
  • Vergiss beim Anprobieren deiner Skijacke nicht, dass du darunter meist mehr als nur ein T-Shirt tragen wirst. Eine Skijacke sollte also trotz Skiunterwäsche und Midlayer noch genug Platz bieten, sodass du dich in alle Richtungen bewegen kannst, ohne eingeschnürt umzufallen. 

Deshalb ist das Zwiebelprinzip bei passender Skibekleidung so wichtig

Das Zwiebelprinzip wird zwar häufig gelehrt aber nur selten verstanden. Hier ein kurzer Ausflug: Beim Zwiebelprinzip besteht die Absicht, die Körpertemperatur ständig konstant zu halten. Ungeachtet dessen, ob du in der Liftschlange stehst oder deine Beine im Tiefschneehang beginnen, vor Anstrengung zu zittern. Der Vorteil des Zwiebelprinzips ist, dass du deine Skibekleidung situativ anpassen kannst. Bei Hitze gibst du die Skijacke oder einen Midlayer in den Rucksack und sollte es kälter werden, kannst du einen weiteren Midlayer hervorholen.

Jeder Layer übernimmt dabei übrigens eine bestimmte Funktion:

Skiunter­wäsche/First-/Bottom­layer

Ist meist aus natürlicher Merinowolle oder aber synthetisch hergestellten Fasern wie Polyester oder Plyamid, um die Feuchtigkeit schnell vom Körper zu transportieren. Im besten Fall ist das Material darüber hinaus noch geruchsunempfindlich

Midlayer

Der Midlayer ist dafür da, die Temperatur im Inneren konstant zu halten. Die Feuchtigkeit, welche vom Bottomlayer aufgenommen wird, soll dabei den Midlayer passieren, ohne eine Veränderung der Temperatur hervorzurufen. Dies ist möglich, da Luft ein sehr schlechter Wärmespeicher ist – was sich erst schlecht anhört, ist aber genau das, was du brauchst. Denn weder die warmen Dämpfe im Inneren erhöhen die Temperatur, noch sorgen die kalten Außentemperaturen dafür, dass du auskühlst. Je größer das Luftvolumen zwischen Bottomlayer und Hardshell, desto wärmer ist/wird dir. Materialien wie Daunen beispielsweise bauschen sich leicht auf und schließen viel Luft ein – entsprechend halten sie warm. Hier gilt es also herauszufinden, wie sportlich du dich betätigst und welche Form und wie viele Midlayer Sinn ergeben. Häufig reichen ein langärmliger Midlayer und eine zusätzliche Weste aus Daunen, die bei Bedarf an oder ausgezogen werden kann. 

Hardshell

Die äußerste Schicht ist dafür zuständig, dich vor Wind und Wetter zu schützen. Schnee, Regen aber auch Sonne gilt es standzuhalten. Die Feuchtigkeit aus dem Inneren der Jacke, wird über feine Poren nach außen gegeben. Verschiedene Membranen sorgen Gemeinsam dafür, dass deine Jacke, sowohl Schnee als Regen fernhält, während die Wärme entweicht. Wenn du genau wissen willst, wie das abläuft, empfehlen wir dir hier weiterzulesen.

Skifahren macht Freude

Wasserresistenz und Verarbeitung der Nähte

Natürlich sollte deine Bekleidung dich vor Schnee und Nässe schützen, weshalb du einen Blick auf die Wassersäule werfen solltest. Diese sollte bei einem Wert von 10.000 mm beginnen. Je nach Membran kann die Wassersäule auch zwischen 20.000 und 30.000 mm betragen. Sollte dir das noch nicht reichen, kannst du zusätzlich darauf achten, dass die Nähe verschweißt oder speziell geklebt sind. Denn das häufigste Problem ist nicht etwa, dass das Material der Skijacke oder-hose versagt, sondern dass bei Starkregen und Sturm Wasser durch die Nähte ins Innere gelangt.

Worauf du bei der Skijacke sonst noch achten solltest!

Es gibt mittlerweile Skijacken für jeden Einsatzzweck und einige bringen zusätzlich noch nützliche Features mit. Ein eingenähter (Tief)Schneeschutz beispielsweise verhindert, dass bei rasanten Fahrten im Gelände Schnee unter die Skijacke gerät. Wer den ganzen Tag seine Schwünge auf der Piste zieht, kann auf dieses Feature aber wohl verzichten.

Ähnlich verhält es sich mit einer Kapuze. Wenn du lediglich Skifahren bist, wenn der Himmel strahlt, kannst du wohl auf eine Kapuze verzichten. Bist du allerdings, egal bei welchem Wetter immer der erste am Lift sollte eine Kapuze wohl ganz oben auf deiner Prio-Liste stehen.

Die Kapuze der Skijacke wärmt

Gleiches gilt für die so genannten Recco-Reflektoren. Ein in viele Winterjacken eingenähter Reflektor, der ohne zusätzliche Stromversorgung auskommt, sorgt dafür, dass du auch aus weiter Entfernung von Suchtrupps aus einem Helikopter beispielsweise gefunden werden kannst. Das muss nicht zwangsläufig immer eine Lawine sein aber selbst wenn du bei starkem Nebel die Orientierung verlierst, ist es besser mehr Sicherheitsfeatures an sich zu tragen als zu wenig. 

Hoffentlich konnten wir dir einen kleinen Überblick über wichtige Punkte beim Kauf deiner nächsten Skijacke oder Skibekleidung ganz allgemein geben. Hoffentlich sehen wir dich demnächst einmal in einer unserer Filialen beim Anprobieren deiner zukünftigen Skijacke oder beim Kauf deiner neuen Ski!

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