Ein Tag auf dem Gravelbike

"Weg von der Straße, rein in die Natur" - ein Tag auf dem Gravelbike mit Angi und Reini von Saddle Stories.

Angi und Reini betreiben gemeinsam den YouTube Kanal Saddle Stories, auf dem sie über ihre mehrtägigen Radreisen und Touren berichten und einen Einblick in ihren Radalltag geben. Wir durften die beiden Radabenteurer einen Tag lang exklusiv begleiten und einen Blick hinter die Kulissen des Gravelbikens bekommen. Gemeinsam haben sie schon mehr als 27.000 km auf dem Sattel zurückgelegt und sind heute froh, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten.

Von Salzburg bis Neuseeland, das war ihr großes Ziel. So machten sich die beiden vor ein paar Jahren auf den Weg und waren mehr als 20 Monate unterwegs. Doch leider hat Corona ihre Reise frühzeitig beendet und so mussten Angi und Reini die Reise in Malaysia abbrechen. Doch das trübte ihre Lust auf die Radreisen kein bisschen. Lange ließen sie sich nicht aufhalten. Sie sattelten sie ihre Räder neu und machten sich auf den Weg Richtung Nordkap. 

Auf ihren zahlreichen Radreisen haben die beiden so einiges erlebt. Unzählige Reifenpannen, das Suchen von Schlafplätzen, Wasserstellen und Lebensmitteln zählten zu den größten Hürden, die sie in Kauf nehmen mussten. Die positiven Aspekte haben auf ihren Reisen ständig gesiegt und so machten sie den Weg zum Ziel.

Das ist die Barriere, die es einfach nicht gibt, zwischen dir und den Personen auf der Straße. Würde man im Auto sitzen, hat man nie die Gelegenheit, dass du Leute ansprichst oder angesprochen wirst. Da kann dich jeder aufhalten, zurufen und dich stoppen. Das macht das Radreisen so spannend.

Mittlerweile haben beide auf Gravelbikes umgesattelt und sind begeistert. Uns haben sie erzählt, was das Gravelbike so besonders macht und warum auch du es ausprobieren solltest.

„Einfach weg von der Straße, Schotterstraßen befahren und die Natur besser genießen.“ , betonen Angi und Reini mehrmals.

Der Trend Gravelbiken

Das Graveln ist ein Trend, immer populärer im Breitensport wird und dem Radfahrer:innen neue Möglichkeiten eröffnet. Gravelbikes sind vielseitig, eine gute Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Anders als bei anderen Rädern kannst du sowohl auf Straßen sowie unbefestigten Wege radeln. So sind Forst- und Schotterstraßen kein Hindernis mehr. Das Befahren der unterschiedlichsten Geländearten hilft dir auch dabei, deine Fahrtechnik zu verbessern und deinen Körper auf verschiedenste Weisen zu fordern.

Die Nähe zur Natur auf dem Gravelbike ist einer der Hauptgründe warum Angi und Reini von Saddle Stories so begeisterte „Graveler“ sind. „Graveln ist wie wandern, nur schneller.“ , erklärt uns Angi begeistert.

Die Sitzposition auf dem Bike

Wenn ihr das erste Mal auf ein Gravelbike aufsteigt, werdet ihr bemerken, dass die Sitzposition anders als auf „normalen Rädern“ ist. Ähnlich wie auf dem Rennrad, habt ihr eine vorgebeugte Haltung, sodass der Rücken mehr beansprucht wird. Der Tipp von den Profis ist, sich von einem Fachhändler das Rad richtig einstellen lassen und auf die Sitzposition zu achten, um Rücken und Knie zu schonen.

Fit auf dem Gravelbike

Gravelbiken ist eine hervorragende Möglichkeit, um die Ausdauer zu verbessern. Die oft längeren Strecken, sowie das sich ständig wechselnde Gelände bieten eine kontinuierliche Herausforderung. Das Graveln ermöglicht es dir, rasante Sprints auf Schotterstraßen oder Touren über Hügel und Täler zu unternehmen. Das hält auf jeden Fall dein Herz-Kreislauf-System in Schwung.

Beim Gravelbiken sind deine Ausdauer und Muskelkraft gefragt. Die unterschiedlichsten Untergründe trainieren deine Beinmuskulatur und beanspruchen Oberkörper- und Rumpfmuskulatur. Auf regelmäßigen Touren wird so dein Körper bestens trainiert.

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Sicherheit geht vor

Wichtig beim Fahren ist vor allem die Sicherheit. Graveln erfordert auch technische Fähigkeiten wie beispielsweise beim Überqueren von unwegsamen Gelände, Fahren durch enge Kurven und Überwinden von Hindernissen. Das Üben und Verbessern deiner Fahrtechnik wird einen großen Beitrag zu deiner Fahrsicherheit beitragen.

So planst du deine Tour

Aber bevor du los radelst, geht es ans Touren planen. Selbst Angi und Reini, die geübt sind lange Radreisen zu bestreiten, nehmen sich diverse Navigations-Apps wie Komoot oder Outdooractive zur Hand. Ein weiterer Tipp den sie uns mitgegeben haben, ist sich auch bei den Tourismusverbänden für geeignete Strecken zu erkundigen.

Was darf auf keinen Fall bei deiner Tour fehlen

Wichtig für deine Graveltour ist natürlich die perfekte Radkleidung. Ein Tipp von Angi: „Teste vorher deine Radhose auf kürzeren Touren, wenn du vorhast länger auszufahren.“ So vermeidest du unliebsame Druckstellen oder das Wetzen der Hose. Helm, Trinkflasche, Sonnenbrille sowie Sonnencreme sollten zu deiner Standardausrüstung zählen. „Bei längeren Touren darf eine Hinterncreme nicht fehlen.“ , lacht Angi

Leichte Regenbekleidung sowie Beinlinge und Armlinge gehören bei Schlechtwetter ins Gepäck. Da der Platz am Gravelbike begrenzt ist, lohnt es sich leicht zu packen. Mit den richtigen Sattel- und Rahmentaschen bist du auch auf längeren Strecken bestens ausgestattet sein. "Ein Rucksack drückt mir mit dem Gewicht noch mehr in den Sattel, deshalb bevorzuge ich Rahmentaschen“, erklärt uns Angi.

Was tun, wenn ein Reifen platzt?

Achte darauf, ob dein Rad Schlauch- oder Tubeless-Reifen (schlauchlose Reifen) hat und richte je nachdem dein Werkzeug aus. Das Reifenwechseln ist Reinis Fachgebiet. Durch die vielen Reifenpannen wechselt er einen Reifen in ca. zehn Minuten. Auch du brauchst keine Scheu zu haben es selbst zu probieren. Mit dem richtigen Reparaturkit gelingt es auch dir und der ärgerliche Fußweg in die nächste Werkstatt bleibt dir erspart. Am besten schaust du dir vorab Tutorials an und machst dich mit deinem Rad vertraut, dann kann nichts mehr schief gehen.

Gravelbiken bietet dir die einzigartige Möglichkeit, den sportlichen Aspekt des Fahrradfahrens zu erleben. Kombiniert mit Abenteuer, Naturerlebnis und sportlicher Herausforderung, wie es kaum eine andere Sportart kann. Egal ob du die Natur genießen, deine Ausdauer verbessern oder deinen Körper kräftigen möchtest, der Spaß radelt immer mit.

Never try, never know! Man soll es einfach ausprobieren, mehr als, dass es einem nicht gefällt kann nicht passieren. Du kommst so weit, wie du kommst und wenn du die Hälfte der geplanten Strecke schaffst, hast du die Hälfte geschafft. Beim Graveln ist der Weg das Ziel - einfach ausprobieren!

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